Ukrainischer Botschafter kritisiert westliche Unterstützung bei Friedensgesprächen
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, hat mit Blick auf aktuelle Friedensgespräche mit Russland eine unzureichende Unterstützung seines Landes durch westliche Staaten bemängelt. Die Ukraine sei bereit für konkrete Verhandlungen und einen Waffenstillstand, benötige dabei aber klare Rückendeckung ihrer Partner.
Forderung nach Verbündeten statt neutralen Vermittlern
Makejew erklärte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, die Ukraine sei „bereit zu konkreten Verhandlungen und zu einem echten Waffenstillstand“.In diesen Verhandlungen brauche Kiew jedoch „keine angeblich neutralen vermittler,sondern Verbündete,die uns unterstützen und nicht Moskau,und die gemeinsam mit uns aus einer Position der Stärke verhandeln“.
der Botschafter verwies darauf, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits im April 2025 angeboten habe, „einem bedingungslosen Waffenstillstand zuzustimmen und die Verhandlungen für einen dauerhaften Frieden in jedem Format fortzusetzen“.
Kritik an Forderungen nach einem „Einfrieren“ des Krieges
Bezug auf minsk-Abkommen von 2015
die auch von der Bundesregierung geäußerte Forderung, man müsse den Krieg „einfrieren“, wies Makejew zurück. „Russlands imperialer Wahn lässt sich nicht einfrieren, nur die eigenen Überzeugungen und Werte“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.Bereits das Abkommen von Minsk von 2015 sei ein Versuch gewesen, den Krieg einzufrieren, habe aber keinen Frieden gebracht. „Am Ende entbrannte der größte Krieg in Europa seit 1945″, so Makejew.
Vorwurf mangelnder Entschlossenheit des Westens
Nach Ansicht des Botschafters scheiterte das minsk-Abkommen, weil der Westen „Angst vor einer klaren gemeinsamen Antwort auf die russische imperiale Bedrohung“ gehabt habe und stattdessen druck auf die Ukraine ausgeübt habe. So habe der Westen seine „schwäche und Unentschlossenheit“ überdecken wollen. Bereits damals sei die Ukraine zu weitgehenden Zugeständnissen gezwungen worden, während an Russland keine verbindlichen Forderungen gestellt worden seien.
„Jetzt versucht man, dasselbe Muster neu zu verpacken“, warnte Makejew. „Wieder Einfrieren, wieder Druck auf die Ukraine, wieder Illusion statt Verantwortung.“ Dies bezeichnete er als „moralische Selbstentlastung auf Kosten derer, die jeden Tag für Freiheit und Sicherheit Europas sterben“.
Reaktion der Bundesregierung
Am Montag hatte Regierungssprecher Stefan Kornelius erklärt, die Bundesregierung sehe in Verhandlungen auf Basis des Frontverlaufs keine anerkennung ukrainischer Gebietsverzichte. „Wir reden von einem Einfrieren des Krieges“,sagte er in Berlin. Damit sei jedoch keine Aussage über Veränderungen der Grenzen getroffen.










