Auslieferung von Nord-Stream-Verdächtigem in Italien gestoppt
Gericht in Rom hebt Entscheidung zur Auslieferung auf
Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines soll vorerst nicht von Italien an Deutschland ausgeliefert werden. Dies entschied am Mittwoch der Kassationsgerichtshof in Rom, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Die Entscheidung der Vorinstanz, den Ukrainer an Deutschland auszuliefern, wurde aufgehoben. Der Fall soll nun von einem weiteren Gremium bewertet werden.
Festnahme und Tatvorwürfe
Der Tatverdächtige war am 21. August in Rimini aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen worden. Nach Angaben der Ermittler besteht der dringende Verdacht des gemeinschaftlichen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, der verfassungsfeindlichen Sabotage sowie der Zerstörung von Bauwerken.
Hintergrund zu den Nord-Stream-Anschlägen
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Ukrainer vor,zu einer Gruppe von Personen gehört zu haben,die im September 2022 nahe der Insel Bornholm Sprengsätze an den Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 platziert haben sollen. Für den Transport sollen er und seine Mittäter eine Segelyacht genutzt haben, die von Rostock aus gestartet war. Die Yacht sei zuvor mithilfe gefälschter Ausweispapiere über Mittelsmänner bei einem deutschen Unternehmen angemietet worden.
Schäden an den Pipelines
Die Sprengsätze detonierten am 26. September 2022. Durch die Explosionen wurden beide Pipelines schwer beschädigt.
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