IWH lehnt gezielte Förderpolitik für Ostdeutschland ab
Der Vize-Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Oliver Holtemöller, hat sich gegen eine gezielte Förderpolitik des Bundes für die ostdeutsche wirtschaft ausgesprochen.
Wirtschaftspolitik nach Sachlage
Holtemöller erklärte anlässlich des 35. Tags der Deutschen Einheit, dass sich Wirtschaftspolitik nach der Sachlage richten solle und nicht nach der Himmelsrichtung. Als Hauptproblem für den weiteren Aufholprozess sieht er, dass es in den urbanen Ballungsgebieten Ostdeutschlands weniger dynamische Marktdienstleistungen als in denen Westdeutschlands gebe. Hier könne die Wirtschaftspolitik in den ostdeutschen Flächenländern ansetzen.
Bildung, Forschung und Innovation im Fokus
Nach Ansicht Holtemöllers sind die stichworte für eine erfolgreiche Entwicklung Bildung, Forschung und Entwicklung sowie Innovation. Diese Themen seien jedoch überwiegend Aufgaben für die Landes- und Kommunalebene, nicht für den Bund.
Fortschritte beim wirtschaftlichen aufholprozess
holtemöller bezeichnete den wirtschaftlichen Aufholprozess Ostdeutschlands als großen Erfolg. Die verfügbaren Einkommen je Einwohner lägen heute in Ostdeutschland bei über 90 Prozent des Bundesdurchschnitts. Im europäischen Vergleich stehe Ostdeutschland damit gut da.