Frühjahr 2025 deutlich zu warm und außergewöhnlich trocken
Das Frühjahr 2025 war in Deutschland außergewöhnlich warm und zählt zu den drei trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen seiner rund 2.000 Messstationen mitteilte, erreichte die Mitteltemperatur bundesweit 9,8 Grad Celsius. Damit lag sie um 1,9 Grad über dem langjährigen Mittelwert der referenzperiode 1961-1990 (7,7 °C) und um 0,7 Grad über dem Wert der aktuellen Vergleichsperiode 1991-2020 (8,9 °C). Der langfristige Erwärmungstrend setzte sich somit auch im Frühjahr 2025 fort.
Ungewöhnlich frühe Sommertage und späte Frostnächte
Bereits Mitte April wurden erste Sommertage mit Temperaturen von mindestens 25 Grad Celsius registriert. Am 12. April meldeten Messstationen am Oberrhein, in Rheinland-Pfalz und im Saarland entsprechende Werte. Der erste heiße Tag mit mindestens 30 Grad Celsius folgte am 2. Mai in Waghäusel-Kirrlach im Oberrheingraben, wo mit 30,4 Grad Celsius die höchste Temperatur gemessen wurde. Voraussichtlich werden dort am 31. Mai mit rund 31 Grad Celsius auch die bundesweit höchsten werte des Frühjahrs erreicht.
Trotz der frühen Wärmephasen traten im Mai regional nochmals Frostnächte auf. Besonders betroffen waren die östlichen mittelgebirge und der Nordosten Deutschlands. Den tiefsten Wert des Frühjahrs meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -11,2 Grad Celsius am 18. März.
Extrem trockenes Frühjahr mit deutlichem Niederschlagsdefizit
Bundesweit fielen im Frühjahr 2025 durchschnittlich nur rund 96 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Dies entspricht einem Defizit von etwa 48 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961-1990 (186 l/m²) und rund 44 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 1991-2020 (171 l/m²). Damit reiht sich das Frühjahr 2025 gemeinsam mit den Jahren 1893 (85,3 l/m²) und 2011 (89,5 l/m²) unter den drei trockensten Frühjahren seit Messbeginn ein.
Besonders ausgeprägt war die Trockenheit im Nordosten Deutschlands, wo vielerorts nur rund 40 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden.Im Gegensatz dazu fielen im Alpenvorland örtlich mehr als 300 Liter pro Quadratmeter. Den höchsten Tageswert meldete wilhelmsfeld im Rhein-neckar-Kreis am 28. Mai mit 86 Litern pro Quadratmeter.
Sonnenscheindauer deutlich über dem Durchschnitt
Die Sonnenscheindauer erreichte im Frühjahr 2025 bundesweit rund 695 Stunden und lag damit etwa 49 Prozent über dem langjährigen Mittelwert der Periode 1961-1990 (467 Stunden).Auch im Vergleich zum Zeitraum 1991-2020 (522 Stunden) wurde ein Plus von rund 33 Prozent verzeichnet. Besonders sonnig zeigte sich das Nordseeumfeld mit Spitzenwerten von bis zu 775 Stunden. Im Gegensatz dazu wurden am alpenrand teils nur etwa 500 Sonnenstunden gemessen.