Ischinger rechnet nicht mit baldigem Waffenstillstand in der Ukraine
Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, erwartet trotz Fortschritten in der Abstimmung zwischen den USA und der EU keinen schnellen Waffenstillstand in der Ukraine.Einschätzung zu Beratungen in Berlin
Ischinger sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland", es wäre ein Wunder, wenn das Berliner Ergebnis direkt zu Frieden oder zu einem Waffenstillstand mit Russland führen würdeIschinger rechnet mit langem Weg zu Waffenstillstand in der Ukraine
Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, geht trotz Fortschritten in der Abstimmung zwischen den USA und der Europäischen Union von einem weiterhin langen Weg bis zu einem Waffenstillstand in der Ukraine aus. Ein rascher Durchbruch sei nicht zu erwarten, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben).
Bewertung des berliner Treffens
Neues Vertrauen im Westen
In Berlin sei bei dem von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Montag initiierten Treffen von Vertretern aus der Ukraine, den USA und Europa „neues Vertrauen geschaffen worden“, erklärte Ischinger. Dies sei „ein gewisser Durchbruch“ gewesen,auf dem man aufbauen könne. Derzeit gebe es jedoch „nur eine Einigung innerhalb des Westens“.
Zweifel an schneller Einigung mit Russland
ischinger betonte, es wäre „ein Wunder“, wenn das Berliner Ergebnis „auf gerader Strecke zum Frieden oder zum Waffenstillstand mit Russland führen würde“. Er würde „leider darauf wetten“, dass aus Moskau kein einfaches Ja zu dem komme, „was jetzt auf dem Tisch liegt“. Man sei „noch lange nicht da, wo wir hinwollen“.
Einschätzung der russischen Reaktion
Der langjährige deutsche Botschafter rechnet damit, dass die Antwort aus Russland von Verzögerung und Hinhalten geprägt sein werde. Die russische Taktik werde darin bestehen, den ursprünglichen „unannehmbaren“ 28-Punkte-Plan von den USA und Russland in Erinnerung zu rufen und in der Propaganda darzustellen, die Europäer und die Ukrainer hätten diesen Plan verhindert.
Sorge über Rolle der USA
Ischinger äußerte zudem Bedenken hinsichtlich der Reaktion der US-Regierung. „Meine Sorge ist, dass das Weiße Haus die russische Gegenwehr nicht einfach vom tisch wischen wird“, sagte er.Er verwies darauf, dass es im letzten Dreivierteljahr mehrfach den Effekt gegeben habe, „dass Putin bei Trump anruft und Trump danach wieder seine Meinung ändert“. Seine Sorge sei, „dass dieses Spielchen wieder von vorne losgeht“.











