Deutschlands oberster Heeressoldat, Generalleutnant Christian Freuding, mahnt zur Eile bei der Verstärkung der Streitkräfte. Der Inspekteur des Heeres sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, die Truppe sei bereit für den „Fight tonight“, also den unmittelbaren Kampf. Zugleich räumte er ein: „dass wir im gesamten Heer noch Defizite haben, personelle und materielle“. die Bundeswehr müsse „die Einsatzbereitschaft des Heeres auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit weiter erhöhen. Jeder Tag zählt, und wir haben wenig Zeit. Der Feind wartet nicht auf unsere Fertigmeldung.“ Ziel sei, im Gefecht „nicht nur zu bestehen“, sondern sich „auch durchzusetzen, zu gewinnen“. Da habe man „noch eine Strecke zu gehen“.
Defizite bei der Flugabwehr der 10.Panzerdivision
In bezug auf die 10. Panzerdivision, die der Nato unlängst als einsatzbereit gemeldet wurde, nannte Freuding „defizite im Bereich Flugabwehr“. Er blicke „durchaus auch kritisch“ auf die Zulieferzahlen und -zeiten. „Ich halte das persönlich nicht für ausreichend.“
Abwehr großer Drohnenschwärme
Zur Fähigkeit Deutschlands,im Falle eines russischen Angriffes große Drohnenschwärme abzuwehren,sagte Freuding: „Wir könnten das.“ Die Frage sei jedoch,ob man das gegenwärtig „auch effizient“ erreichen könnte „oder ob wir Mittel einsetzen müssten,die auf lange Dauer unsere Durchhaltefähigkeit vor Herausforderungen stellen würden“.
Einschätzung zum Krieg in der Ukraine
Zur russischen Aggression gegen die Ukraine erklärte der inspekteur des heeres, der Krieg sei „vom grundcharakter her zum Abnutzungskrieg geworden“. Für einen Sieg der Ukraine werde „die Durchhaltefähigkeit“ am Ende „eine entscheidende Rolle spielen“.Diese hänge „ganz wesentlich von den weiteren Ukrainehilfen sowie militärischen unterstützungsleistungen Deutschlands und von den anderen Partnern ab“.



