Ökonom Truger warnt vor vorgezogener Senkung der Körperschaftsteuer
Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat die Bundesregierung davor gewarnt, die für 2028 geplante Senkung der Körperschaftsteuer vorzuziehen.Anlass sind entsprechende forderungen unter anderem von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Im Gespräch mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (mittwochausgabe) sagte truger, die Wirkung einer vorgezogenen Entlastung wäre begrenzt. „Die zusätzlichen Impulse daraus wären sehr gering“, erklärte das Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft.
Folgen für die öffentlichen Haushalte
truger verwies auf mögliche Auswirkungen auf die Staatsfinanzen.Eine sofortige Senkung der Körperschaftsteuer würde nach seinen Worten große Löcher in die öffentlichen Haushalte reißen.
„Kontraproduktive Ausgabenkürzungen wären die Folge. Das würde die Konjunktur am Ende sogar belasten“, sagte Truger. Er sprach sich klar gegen ein Vorziehen der geplanten Steuersenkung aus: „Man sollte das unbedingt unterlassen.“
Kritik an Vorschlag zur Streichung eines feiertags
Konjunktureffekt aus Sicht Trugers überschätzt
Neben der Debatte um die Körperschaftsteuer äußerte sich Truger auch zu einem Vorschlag aus der Arbeitgeberschaft, einen Feiertag zu streichen, um die Konjunktur anzukurbeln. „Die Auswirkungen halte ich für überbewertet“,sagte er.
Er zeigte sich skeptisch gegenüber der Einbeziehung zusätzlicher oder wegfallender Feiertage in Konjunkturprognosen. „Erstens ist es eine Besonderheit, die Konjunkturprognose überhaupt so anzupassen, dass zusätzliche oder wegfallende Feiertage eingerechnet werden. Andere Länder machen das nicht und es gibt auch Länder, in denen Feiertage, die auf das Wochenende fallen, nachgeholt werden.“
Nachfrage als zentrales Problem
Als zentrales wirtschaftliches Problem sieht Truger derzeit eher eine mangelnde Nachfrage. Die Diskussion über die Streichung eines Feiertags greife aus seiner Sicht deshalb zu kurz.
Truger verwies zudem darauf, dass Bayern besonders viele Feiertage habe, wirtschaftlich aber nicht schwächer sei als andere Bundesländer.











