Meinungsforscher warnt AfD vor zu großer Russland-Nähe
Hermann Binkert, Chef des Meinungsforschungsinstituts Insa, hat die AfD vor einer zu starken Annäherung an Russland gewarnt. Die Partei argumentiere, im Rahmen ihrer Russlandpolitik deutsche Interessen vertreten zu wollen. Eine unkritische Anlehnung an Kremlchef Wladimir Putin widerspreche jedoch diesem Anspruch,erklärte Binkert dem „Handelsblatt“.
AfD-Wähler und Russlandpolitik
Laut Binkert sind AfD-Wähler im Durchschnitt russlandaffiner als die Wähler anderer Parteien, mit Ausnahme des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW). Dennoch stehe auch bei AfD-Wählern eine Mehrheit der aktuellen russischen Politik kritisch gegenüber. Eine zu große Nähe zu Putin könne der AfD daher schaden.
Uneinigkeit in der AfD-Führung
Binkert sieht zudem Risiken in der aktuellen Uneinigkeit zwischen den AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla hinsichtlich des richtigen Umgangs mit Russland. Ein innerparteilicher Konflikt über die außenpolitische Ausrichtung würde die AfD schwächen. Dies betreffe nicht nur die Zustimmung in Deutschland, sondern auch die Zusammenarbeit mit befreundeten Parteien.
internationale Zusammenarbeit
Viele europäische Rechtsparteien suchten laut Binkert eher die Nähe zu den Republikanern von US-Präsident Donald Trump als zu Putin. Eine Isolation in dieser Frage könnte der AfD schaden. Bisher sei der Partei der Spagat zwischen den verschiedenen außenpolitischen Positionen „einigermaßen gelungen“, bleibe jedoch ein Risiko.








