Zurückhaltung bei Nato-Beitritt der Ukraine
Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der fernsehsender RTL und ntv stehen die Deutschen einer möglichen Aufnahme der Ukraine in die westlichen Bündnissysteme weiterhin zurückhaltend gegenüber. Nur 19 Prozent der Befragten sprechen sich für einen möglichst schnellen Beitritt der ukraine zur Nato aus. 45 Prozent befürworten eine langfristige Aufnahme, während 31 Prozent eine mitgliedschaft grundsätzlich ablehnen. Besonders hoch ist die Ablehnung im Osten Deutschlands und unter Anhängern der AfD.
Mehr Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft
Die Zustimmung zu einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine fällt etwas größer aus. 18 Prozent der Befragten wünschen einen schnellen Beitritt, 56 Prozent plädieren für eine langfristige Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union. 23 Prozent lehnen einen EU-Beitritt grundsätzlich ab. Insgesamt stößt die EU-Mitgliedschaft in der Bevölkerung auf mehr akzeptanz als eine Nato-Mitgliedschaft.
Meinungen zu internationaler Friedensmission
Bei einem möglichen Friedensabkommen für die ukraine spricht sich rund die Hälfte der Deutschen für eine Beteiligung an einer internationalen Mission aus. 49 Prozent der Befragten wären dafür, dass Deutschland eigene Soldaten zu einer europäischen Friedenstruppe entsendet, während 45 Prozent dies ablehnen. Im Osten Deutschlands überwiegt die Skepsis, während Anhänger von CDU/CSU, SPD und Grünen eine deutsche Beteiligung mehrheitlich befürworten.
Haltung zu Gebietsabtritten an Russland
In der Frage möglicher Zugeständnisse an Russland zeigt sich ein geteiltes Bild. 52 Prozent der Befragten sind der Meinung,die Ukraine solle im Zweifel auch besetzte Gebiete abtreten,um ein ende des Krieges zu ermöglichen.41 Prozent sprechen sich dagegen aus. Besonders viele Befürworter eines Gebietsverzichts finden sich in Ostdeutschland und unter AfD-anhängern, während vor allem Wähler von union und Grünen eine Abgabe von Territorium mehrheitlich ablehnen.