Warnung vor Unsicherheit bei Deutschlandticket-Finanzierung
Der Deutsche städtetag hat vor einer möglichen Hängepartie bei der Finanzierung des Deutschlandtickets für das kommende Jahr gewarnt.Christian Schuchardt, Hauptgeschäftsführer des Deutschen städtetages, erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass bei unveränderten Regelungen im Regionalisierungsgesetz und der aktuellen Finanzierung durch den Bund erneut Wochen und Monate des Bangens bevorstehen könnten.
Finanzierungsbedarf übersteigt aktuelle Zuschüsse
Seit der Einführung des Deutschlandtickets sei die Finanzierung nicht ausreichend gesichert, so Schuchardt. Die jährlichen Zuschüsse von jeweils 1,5 Milliarden Euro durch Bund und Länder reichten zusammen mit den ticketeinnahmen nicht aus, um die entstehenden Kosten der Verkehrsträger zu decken. Der tatsächliche Ausgleichsbedarf liege bei mindestens 3,6 Milliarden Euro pro Jahr.
Kritik an fehlender Planungssicherheit
Schuchardt kritisierte, dass das Deutschlandticket damit weiterhin ein Provisorium bleibe. Der Bund sichere das Ticket zwar zu, wolle jedoch nicht für die entstehenden Mehrkosten aufkommen. auch die Länder lehnten zusätzliche Aufwendungen ab. Im Haushaltsentwurf für 2026 seien zudem keine Bundesmittel für das Deutschlandticket vorgesehen. Damit sei die Finanzierung des Tickets auch für das Jahr 2026 nicht gesichert.
Forderung nach langfristigem Finanzierungsmodell
Der Städtetag fordert ein langfristiges Finanzierungsmodell für das Deutschlandticket.Schuchardt betonte, dass die neue Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern eine dauerhafte Lösung schaffen müsse. Städte und Verkehrsunternehmen benötigten Planungssicherheit und eine dauerhaft abgesicherte Finanzierung. dazu gehöre auch ein verlässlicher Rahmen,um die Einnahmen gerecht zu verteilen und Defizite vollständig und zeitnah auszugleichen.
Bedeutung für Kunden und Verkehrsunternehmen
Schuchardt hob hervor, dass sich sowohl die Städte und Verkehrsunternehmen als auch die rund 14 Millionen Kunden auf das Angebot verlassen können müssten. Das sogenannte Regionalisierungsgesetz soll an diesem Mittwoch in das bundeskabinett eingebracht werden.