Eine neue Studie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ordnet Islamfeindlichkeit in Westeuropa weniger religiösem glauben als fremdenfeindlichen und autoritären Einstellungen zu. Das teilte die Universität am Freitag mit. der Politikwissenschaftler Kai Arzheimer analysierte dafür Daten von knapp 75.000 Personen aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden.
Ergebnisse der Studie
Die Untersuchung ergab, dass persönliche christliche Religiosität praktisch keinen einfluss auf islamfeindliche Einstellungen hat. Entscheidend seien nativistische und autoritäre Einstellungen. Betrachtet wurden Bürgerinnen und Bürger der vier Länder, darunter sowohl christlich Gläubige als auch Konfessionslose.
Datenbasis und Methodik
Ausgewertet wurden Befragungen von knapp 75.000 Personen aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Die Analyse konzentrierte sich auf Einstellungen gegenüber Muslimen sowie auf politische und soziale Grundhaltungen.
Einordnung
Laut Arzheimer nutzen rechtspopulistische Parteien das Christentum häufig strategisch als kulturelles Abgrenzungsmerkmal,obwohl echter christlicher Glaube nicht mit Islamfeindlichkeit verbunden ist. dieser Ansatz unterscheide sich von den USA, wo rechtsextreme bewegungen teilweise auf religiöse Strömungen zurückgreifen.


