Unterschiedliche Auswirkungen der US-Zollpolitik auf Bundesländer
Eine neue Untersuchung des Ifo-Instituts zeigt, dass die US-Zollpolitik die Bundesländer wirtschaftlich sehr unterschiedlich trifft. Die Ergebnisse der Studie wurden am montag veröffentlicht.
Stärkste belastung für saarland, Niedersachsen und Baden-Württemberg
Laut marcel Thum, Geschäftsführer von Ifo-Dresden, verlieren das Saarland, Niedersachsen und Baden-Württemberg am meisten Wertschöpfung. Sachsen-Anhalt und die norddeutschen Länder sind hingegen am wenigsten betroffen.Thum erklärte, dass strukturelle Unterschiede zwischen den Bundesländern, wie etwa eine starke Präsenz der Automobilindustrie, entscheidend für die auswirkungen seien. Ifo-Konjunkturexperte Robert Lehmann ergänzte, dass diese Unterschiede maßgeblich für die unterschiedlichen Belastungen verantwortlich sind.
Drei Szenarien der Studie
die Studie untersuchte drei Szenarien: die Fortsetzung der aktuellen Zollpolitik, die Einführung produktspezifischer Zölle sowie die von US-Präsident Donald Trump angedrohten „reziproken“ Zölle von bis zu 50 Prozent auf alle importierten Waren. Je nach Szenario würde die industrielle Wertschöpfung in den besonders betroffenen Bundesländern Saarland, Niedersachsen und Baden-Württemberg zwischen 1,7 prozent und 3,0 Prozent schrumpfen.
Hamburg am wenigsten betroffen
In allen untersuchten Szenarien wäre die Industrie in Hamburg am wenigsten betroffen. Im günstigsten Fall könnte der Stadtstaat sogar von produktspezifischen Zöllen profitieren. Marcel Thum erklärte, dass der industrielle Fokus Hamburgs auf den Sonstigen Fahrzeugbau, zu dem auch der schiffbau zählt, die negativen Zolleffekte anderer Industrien ausgleichen könnte.
Ausblick auf die US-Zollpolitik
Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, welche Zollpolitik die US-Regierung nach Ablauf der 90-tägigen Verhandlungspause verfolgt.