Die geplanten EU-Schutzklauseln könnten vielen deutschen Stahlwerken wieder zu Gewinnen verhelfen.
Auswirkungen der geplanten EU-Stahlzölle
Sollte die Europäische Union die zollfreie Einfuhrmenge für Stahl nahezu halbieren und den zollsatz auf Importe verdoppeln, würde die Auslastung europäischer Fabriken für warmgewalzten Bandstahl von 72 auf 85 Prozent steigen. Dies prognostiziert die Beratungsfirma boston Consulting Group laut einem Bericht des „Spiegel“. Warmgewalzter Bandstahl zählt zu den wichtigsten Produktkategorien der Branche. Die Produktionskapazitäten für verzinkte Bleche, die beispielsweise in der Autoindustrie eingesetzt werden, könnten sogar zu 90 statt bislang zu 81 Prozent genutzt werden.Eine Auslastung von mindestens 80 Prozent gilt als Voraussetzung für Profitabilität.
Reaktionen aus Deutschland
Obwohl Weiterverarbeiter wie die Automobilbranche steigende Stahlpreise befürchten, unterstützt Deutschland den Vorstoß der EU-Kommission. Aus Kreisen der Bundesregierung heißt es, die Grundrichtung stimme. Stahl werde als Grundstoffindustrie benötigt, etwa für die Rüstungsbranche. Bevor eine endgültige Positionierung erfolgt, will die Bundesregierung jedoch prüfen, welche Auswirkungen die Schutzklauseln auf Weiterverarbeiter hätten.
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