Zahl der Abschiebungen in den ersten drei Quartalen 2025 gestiegen
Deutlicher Anstieg gegenüber Vorjahr
Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland ist in den ersten drei Quartalen 2025 deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das berichtet die „Neue osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Von Januar bis einschließlich September 2025 wurden demnach 17.651 Personen abgeschoben. Im Vergleichszeitraum 2024 lag die Zahl bei 14.706 Abschiebungen.
Herkunftsländer und Altersstruktur
Die meisten Betroffenen wurden in die Türkei (1.614) und nach Georgien (1.379) abgeschoben. Unter den Abgeschobenen befanden sich 3.095 Kinder und Jugendliche. 275 Personen waren zwischen 60 und 70 Jahre alt, 54 Menschen älter als 70 Jahre. Im gesamten Jahr 2024 wurden etwas mehr als 20.000 Menschen aus Deutschland abgeschoben.
Reaktionen aus der Politik
Clara Bünger, rechtspolitische sprecherin der Linken, kritisierte die Entwicklung und äußerte Bedenken hinsichtlich der Abschiebepraxis, insbesondere in Bezug auf die Türkei. Sie wies darauf hin, dass auch Pflegebedürftigkeit oder chronische Erkrankungen keinen Schutz vor Abschiebung böten. Bünger forderte die Bundesregierung auf, eine verlässliche bundesweite Finanzierung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen sicherzustellen, wie es die Istanbul-Konvention vorsieht.

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