Regierung reagiert zurückhaltend auf Vorschlag zum Pflichtdienst für Rentner
Die bundesregierung hat sich zurückhaltend zur Forderung von DIW-präsident Marcel fratzscher geäußert, ein verpflichtendes Dienstjahr im sozialen Bereich oder in der Verteidigung für Rentner einzuführen. Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums erklärte am Freitag in Berlin, man habe noch keine Gelegenheit gehabt, sich eine abschließende Meinung zu bilden. Zudem verwies sie auf die Rentenkommission, die im nächsten Jahr ihre Arbeit aufnehmen soll.
Forderung nach gesellschaftlichem Engagement älterer Generation
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, hatte im „Spiegel“ gefordert, ein verpflichtendes soziales Jahr für alle Rentner einzuführen. die ältere Generation solle sich stärker gesellschaftlich einbringen, beispielsweise im Sozialbereich oder bei der Verteidigung. Fratzscher betonte, die Bundeswehr könne von den technischen Fähigkeiten vieler Rentner profitieren, insbesondere von Personen, die früher bei der Bundeswehr ausgebildet wurden.
Verteidigungsministerium äußert sich nicht
Auch das Verteidigungsministerium nahm keine Bewertung des Vorschlags vor. Eine Sprecherin erklärte auf Nachfrage, grundsätzlich kommentiere man keine Meinungsäußerungen von Dritten.
weitere Stimmen zur Debatte
Die Forderung nach einem sozialen Pflichtdienst für Senioren ist nicht neu. Bereits vor wenigen Wochen hatte der Generationenforscher Klaus Hurrelmann einen solchen Dienst für Senioren am Ende ihres Arbeitslebens ins Gespräch gebracht. Hurrelmann erklärte im „Spiegel“, es sei nicht gerecht, von den Jüngeren zu erwarten, dass sie im Ernstfall allein das Land verteidigen.