Weniger Fahrgäste, mehr Personenkilometer im Liniennahverkehr 2024
Im Jahr 2024 nutzten in Deutschland 11,5 Milliarden fahrgäste den Liniennahverkehr mit Bussen und Bahnen. Das entspricht einem Rückgang von rund zwei Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019.
Beförderungsleistung gestiegen
Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Beförderungsleistung im Liniennahverkehr auf insgesamt 121 Milliarden Personenkilometer. Das bedeutet einen Zuwachs von sieben Prozent gegenüber 2019.
Entwicklung nach Verkehrsmitteln
Alle Verkehrsmittel im Liniennahverkehr verzeichneten im Vergleich zu 2019 einen Rückgang bei den Fahrgastzahlen, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß.Den stärksten Rückgang gab es im Straßenbahnverkehr.2024 nutzten 3,9 Milliarden Fahrgäste die Straßenbahn,fünf Prozent weniger als 2019. Der Bus war mit 5,4 Milliarden Fahrgästen weiterhin das meistgenutzte Verkehrsmittel im Nahverkehr. Hier sank das Fahrgastaufkommen um ein Prozent. Im Liniennahverkehr mit eisenbahnen wurden 2024 rund 2,8 Milliarden Fahrgäste gezählt, ebenfalls ein Rückgang um ein Prozent. Das Jahr war durch Streiks im Bahnverkehr geprägt.
Einfluss der Corona-Pandemie und Ticketangebote
Die Corona-Pandemie führte zunächst zu einem deutlichen Rückgang der Fahrgastzahlen. Ab 2022 stiegen die Zahlen wieder an. Das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 und das seit Mai 2023 erhältliche Deutschlandticket dürften zu diesem Anstieg beigetragen haben. Im ersten Halbjahr 2025 gingen die Zuwächse der Fahrgastzahlen jedoch wieder zurück.
Durchschnittliche Reiseweiten und Beförderungsleistung
Die durchschnittliche Reiseweite je Fahrgast im Liniennahverkehr lag 2024 bei rund 10,5 Kilometern. Im Eisenbahnnahverkehr wurden insgesamt 64 Milliarden Personenkilometer zurückgelegt, zwölf Prozent mehr als 2019.Die durchschnittliche Reiseweite pro Fahrgast im eisenbahnnahverkehr betrug 23 Kilometer, drei Kilometer mehr als im Vor-Corona-Jahr.Im busverkehr stieg die Beförderungsleistung gegenüber 2019 um vier Prozent auf 40 Milliarden Personenkilometer. Die durchschnittliche Reiseweite erhöhte sich um fünf Prozent auf rund 7,3 Kilometer.
Bei Straßenbahnen lag die Beförderungsleistung fünf Prozent unter dem Wert von 2019. Die durchschnittliche Reiseweite blieb mit 4,2 Kilometern unverändert.
Verändertes Mobilitätsverhalten
Das Deutschlandticket, eingeführt am 1. Mai 2023, könnte dazu beigetragen haben, dass Fahrten mit Eisenbahnen und Bussen für mittlere Entfernungen attraktiver wurden. Zudem beobachtet das Statistische Bundesamt Veränderungen im Mobilitätsverhalten durch verstärkte Homeoffice-Nutzung und veränderte Entfernungen zum Arbeitsplatz.