Forderung nach verbindlichen Regeln für Social-Media-Nutzung
Angesichts der gestiegenen Zahl junger Menschen, die mit Essstörungen stationär behandelt werden, fordert die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) verbindliche Regeln für die Nutzung von Social-Media-Plattformen.
Belastung für Eltern und Rolle der politik
Eva Möhler,Vorstandsmitglied der DGKJP und Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie,erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“,dass klare Regelungen zum Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen erforderlich seien.Dies solle Eltern entlasten,die häufig angeben,mit dem Schutz ihrer Kinder vor Einflüssen aus der virtuellen Welt überfordert zu sein. Möhler betonte,dass bei kinderschutzrelevanten Themen wie bestimmten Einflüssen durch Social Media auch die Politik gefragt sei,entsprechende Regelungen zu schaffen.
Einfluss von Social-Media-Trends auf Essstörungen
Social-Media-Trends wie „Skinny tok“ könnten laut Möhler die Entstehung von Essstörungen begünstigen. In der Behandlung von Essstörungen werde das Online-Erleben der Patientinnen und Patienten thematisiert. Zudem spielten option erlebensformen in der Natur sowie Bewegung, Musik und Kunst eine Rolle in der Therapie.
Statistische Entwicklung bei Essstörungen
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der 10- bis 17-jährigen Mädchen und jungen Frauen, die im Jahr 2023 mit Essstörungen stationär behandelt werden mussten, im Vergleich zu 2003 verdoppelt.