Gewerkschaft der Polizei warnt vor Gefahren von Feuerwerk
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, hat vor Gefahren durch Feuerwerkskörper über die Silvesternacht hinaus gewarnt. Er begründete seine Forderung nach einem Böllerverbot mit zunehmenden Angriffen auf Einsatzkräfte sowie dem Einsatz von Pyrotechnik in Fußballstadien und in extremistischen Kreisen.
Forderung nach Böllerverbot
Kopelke kritisierte, es gebe derzeit keine Begrenzung, wie viele Böller oder Raketen eine Person kaufen dürfe. Entsprechend würden enorme Mengen verkauft, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ in einem Streitgespräch mit dem Geschäftsführer des Bundesverbandes für pyrotechnik und Kunstfeuerwerk, Felix Martens.
nach Angaben Kopelkes handle es sich um Mengen, „die man als Einzelperson gar nicht in einer Nacht loswird“. Manche fußballfans deckten sich nach seiner Darstellung ebenso für das ganze Jahr mit Feuerwerk ein wie Personen aus der linken und rechten Szene. Der einzelne, legal verkaufte Feuerwerkskörper sei dabei nicht grundsätzlich das problem.
Belastung für polizei in der Silvesternacht
In der Silvesternacht zeigten sich nach Einschätzung Kopelkes regelmäßig ähnliche Muster. Vor allem junge, alkoholisierte Männer seien in Gruppen unterwegs, setzten Feuerwerk missbräuchlich ein und gefährdeten Menschen. Zudem hantierten Kinder und Jugendliche mit Böllern,die ihnen nicht zustünden.
Kopelke verwies darauf, dass Einsatzkräfte früher nicht in der heutigen Form angegriffen worden seien. „Diesen Veränderungen müssen wir etwas entgegensetzen“,sagte er. Am Silvestertag glaubten viele Menschen, alles sei erlaubt. Das sei gefährlich für die öffentliche Sicherheit.
Um Brennpunkte zu unterstützen, würden Polizisten aus ihren Regionen abgezogen, führte er weiter aus. Für die Polizei entstehe dadurch bundesweit eine erhebliche Belastung. Diese lasse sich nach seiner Auffassung nicht allein mit punktuellen Verbotszonen lösen.
Vorschläge des Pyrotechnik-Verbands
Kompromisse statt vollständigem Verbot
Felix Martens, Geschäftsführer des Bundesverbandes für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk, sprach sich gegen ein vollständiges Böllerverbot aus, zeigte sich aber offen für Kompromisse. Es gebe nach seiner Ansicht Spielraum für Regelungen unterhalb eines kompletten Verbots.
Fokus auf illegale Pyrotechnik
Martens forderte,den Schwerpunkt stärker auf illegale Pyrotechnik in der Kriminalistik zu legen. Der Verband arbeite nach seinen Angaben mit der Feuerwehr und dem Unfallkrankenhaus Berlin zusammen, um Jugendliche für den verantwortungsvollen Umgang mit feuerwerk zu sensibilisieren.
Zugleich plädierte martens für eine differenziertere öffentliche Debatte über Gefahrenpotenziale verschiedener Feuerwerksarten. Ein Böllerverbot im engeren Sinn, das bestimmte Knallkörper mit Blitzknallsatz betreffe, würde er nach eigenen Worten unterstützen.











