Bundesverkehrsminister legt Reformvorschläge für günstigere Führerscheine vor
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat am Donnerstag Reformvorschläge zur kostengünstigeren Fahrausbildung präsentiert. Ziel ist es, den Führerscheinerwerb einfacher und bezahlbarer zu gestalten. Die Sicherheitsstandards sollen dabei weiterhin auf höchstem Niveau bleiben.
Kosten und Maßnahmen zur Senkung
Der durchschnittliche Preis für den Pkw-Führerschein der Klasse B beträgt derzeit rund 3.400 Euro. Durch Digitalisierung, Bürokratieabbau und mehr Transparenz sollen die Kosten künftig deutlich reduziert werden.
Flexibilisierung der theoretischen Ausbildung
In der theoretischen Fahrausbildung soll mehr flexibilität bei den Lernmethoden ermöglicht werden. Jede Fahrschule soll künftig selbst entscheiden können, welche Methoden eingesetzt werden.Die Pflicht zum Präsenzunterricht wird abgeschafft. Das Wissen kann vollständig digital,beispielsweise per App,vermittelt werden. Vorgaben zu Schulungsräumen oder zur Reihenfolge der Wissensvermittlung entfallen. Fahrschulen müssen keine eigenen Schulungsräume mehr vorhalten. Der Fragenkatalog für die theoretische Fahrprüfung, der aktuell 1.169 Fragen umfasst,soll um ein Drittel reduziert werden.
Neuerungen in der praktischen Ausbildung
Bei der praktischen Fahrausbildung soll der Einsatz von Simulatoren ausgeweitet werden. Fahrschulen müssen künftig keine speziellen Schaltwagen mehr vorhalten,da die Prüfung auch in Automatik-Fahrzeugen abgelegt werden kann.Die verpflichtenden besonderen Ausbildungsfahrten wie Nachtfahrten, Autobahnfahrten und Überlandfahrten sollen reduziert und teilweise im Simulator absolviert werden können. Die fahrzeit in der praktischen Prüfung soll auf die europarechtlichen Mindestvorgaben von 25 Minuten gesenkt werden. Preise und Erfolgsquoten der Fahrschulen sollen künftig clear einsehbar sein.
Weiteres Vorgehen und Zeitplan
Die Reformvorschläge sollen nun gemeinsam mit den Ländern und der branche weiterentwickelt werden.Ziel ist es, die rechtlichen Änderungen im ersten Halbjahr 2026 auf den Weg zu bringen.
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