Klingbeil übernimmt Verantwortung für Wahlergebnis
SPD-Chef Lars Klingbeil hat auf dem Bundesparteitag der Sozialdemokraten seine Mitverantwortung für das schlechte Ergebnis bei der Bundestagswahl eingeräumt. In seiner Bewerbungsrede für die Wiederwahl als Parteivorsitzender sagte Klingbeil am Freitagnachmittag: „Ja,das waren harte Zeiten in den letzten Wochen für uns als Partei.“
Diskussionen in der Partei
Klingbeil berichtete, dass er die Stimmung in der Partei während seiner Besuche in verschiedenen Bundesländern gespürt habe. In nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen, Brandenburg, auf dem Bezirksparteitag in Braunschweig, dem Landesparteitag in Niedersachsen und beim Küstencamp der Jusos sei überall leidenschaftlich diskutiert worden.Nach einem Ergebnis von 16,4 Prozent sei dies auch notwendig gewesen.
Selbstkritik und Fehleranalyse
Über sich selbst sagte Klingbeil, dass er in den vergangenen Monaten Fehler gemacht habe. „Natürlich trage ich Verantwortung für 16,4 Prozent. Ohne Frage, selbstkritisch muss man sagen, wir hätten viel früher und konsequenter die Signale sehen sollen – spätestens ab ende 2023, als es wirtschaftlich bergab ging.“ Die Reaktion sei zu spät erfolgt. „Und ja, das werfe ich mir vor. Das ist meine persönliche Verantwortung und das will ich hier vorne auch ganz deutlich sagen.“
Entscheidung nach der wahlniederlage
Klingbeil verteidigte zudem, dass er nach der Wahlniederlage auch den Fraktionsvorsitz angestrebt habe. „Es war ein harter Wahlabend. Die Notwendigkeit zur Veränderung unserer Partei und gleichzeitig mussten wir handlungsfähig sein“, erklärte er. deshalb habe das Präsidium entschieden,Fraktions- und Parteivorsitz in eine Hand zu legen,um auf Augenhöhe mit Friedrich Merz über eine Regierung verhandeln zu können.
Persönliche Entscheidung
Abschließend sagte Klingbeil, er habe damals zwei Möglichkeiten gehabt: „Entweder ich höre auf oder ich gehe voll in die Verantwortung für die SPD – kämpfen, verhandeln, einen Umbruch einleiten – und glaubt mir, das waren keine einfachen Stunden für mich, in denen ich Entscheidungen treffen musste.“