Rückgang der deutschen Exporte nach China
In den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 sind die deutschen exporte nach China um rund 14 Prozent zurückgegangen. Das geht aus einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.
Ungleichgewicht im Außenhandel
Laut der Studie stiegen die deutschen Importe aus China im gleichen Zeitraum um etwa zehn Prozent, während die Exporte nach China um rund 14 Prozent sanken. Damit entwickelt sich China zunehmend zum Gegenteil eines Wachstumsmarkts für die deutsche Exportwirtschaft.
Besonders betroffen: Metallerzeugnisse und Kraftwagen
Im Bereich der Metallerzeugnisse schrumpften die deutschen Exporte nach China um etwa 25 Prozent,während die Importe um 25 Prozent anstiegen. Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang bei Kraftwagen mit einem Minus von 36 Prozent bei den Exporten. Auch bei elektrischen Ausrüstungen gingen die Exporte um 16 Prozent zurück. Die sinkenden Exporte und steigenden Importe wirken sich negativ auf die deutsche Wertschöpfung und Beschäftigung aus.
Ursachen für das Handelsungleichgewicht
IW-Außenhandelsexperte und Studienautor Jürgen Matthes erklärte, dass die chinesische Regierung ihre Unternehmen massiv subventioniere. Neu sei jedoch die Erkenntnis, dass der Yuan gegenüber dem Euro in großem Ausmaß künstlich unterbewertet sei.Dies trage maßgeblich zur unterschiedlichen Entwicklung von Exporten und Importen bei. Die Subventionen und die Währungsunterbewertung ermöglichten es chinesischen Unternehmen, zu sehr niedrigen Preisen zu verkaufen.
Reaktionen und Maßnahmen
matthes betonte, dass China mit unfairen Mitteln spiele und dies die Deindustrialisierung in Deutschland beschleunige. Er sprach sich dafür aus,dass die Europäische Union handelspolitisch reagieren solle,um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Im Fall der europäischen Ausgleichszölle auf chinesische Elektroautos zeigte sich bereits eine Wirkung: Die Importe in diesem Bereich sanken um 38 Prozent.
Thema beim EU-China-Gipfel
Das ungleiche Handelsverhältnis war auch Thema des EU-China-Gipfels in Peking. die EU-Spitzen forderten dabei Fortschritte bei Marktöffnungsfragen und kritisierten Chinas Exportkontrollen bei seltenen Erden.