Würdigung Deutschlands in der Nato
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat die Rolle Deutschlands im Bündnis hervorgehoben. „Deutschland ist eine treibende Kraft in unserem Bündnis“, sagte Rutte am Mittwochabend beim Festakt zur 70-jährigen Nato-Mitgliedschaft Deutschlands in Berlin.Er betonte, dass Deutschlands Führungsrolle und entschlossenes Handeln notwendig seien, um eine stärkere, fairere und schlagkräftigere Nato zu gestalten. Dies sei entscheidend, um Freiheit und Sicherheit heute und in Zukunft zu bewahren.
Herausforderungen für die Nato
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verwies auf die aktuellen Herausforderungen für das Bündnis. „Die Nato ist heute gefordert wie seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr“, erklärte pistorius. Angesichts des gewaltsamen Revisionismus und Imperialismus Russlands in Europa müsse sich die Allianz beweisen. Er betonte, dass die europäischen Mitgliedsstaaten mehr Verantwortung übernehmen müssten und kündigte an: „Deutschland wird dabei vorangehen.“
Engagement der Bundeswehr in Litauen
Pistorius dankte den bundeswehrsoldaten der Brigade in Litauen, die als „Pioniere dieses Leuchtturmprojekts der Zeitenwende“ bezeichnet wurden. Er hob hervor, dass Deutschlands Verantwortung nicht in Litauen ende. Als logistische Drehscheibe im Herzen der allianz ermögliche Deutschland die Verlegung alliierter Truppen an die Nato-Ostflanke und trage mit maritimen Kräften zur Sicherheit der nordwestflanke bei.
Zukünftige Aufgaben der Nato
Außenminister Johann Wadephul (CDU) sieht die Nato in den kommenden Jahren vor einer „Herkulesaufgabe“. Er betonte, dass sich in der Ukraine zeigen werde, ob Grenzen in Europa mit Gewalt verschoben werden können und ob die europäische Sicherheitsarchitektur Bestand hat.Wadephul forderte eine deutliche Anpassung der Verteidigungsausgaben auf das Niveau der 1980er-Jahre. Die Nato müsse in Zukunft beweglicher, entschlossener und technisch überlegener sein.nach dem Nato-Gipfel gehe es nun um die Glaubwürdigkeit der Abschreckung und militärischen Fähigkeiten.
Bedrohungslage und Verantwortung
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) machte die aktuelle Bedrohungslage deutlich. Er verwies auf die Nähe der von Russland angegriffenen ukrainischen Städte und die Provokationen sowie Aggressionen durch russische Kräfte in der Ostsee. Zudem sprach er die Sabotageakte und hybride Kriegsführung gegen kritische Infrastruktur und demokratische Stabilität an. Merz betonte: „Wir nehmen unsere Verantwortung ernst, die Freiheit im euro-atlantischen Raum zu verteidigen, zu der wir uns vor 70 jahren mit dem Nato-Beitritt bekannt haben.“