Deutschland kritisiert Israels neue bodenoffensive im Gazastreifen
Bundesregierung äußert tiefe Sorge
Nach Beginn einer neuen Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen hat die deutsche Bundesregierung deutliche Kritik an Israel geäußert. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte am Samstag, das Vorgehen gebe „Grund zu tiefer Sorge – sowohl mit Blick auf die strategischen Ziele Israels als auch die humanitäre Lage in Gaza“.
Gefährdung der Geiseln befürchtet
Israel habe zwar das Recht, sich im Rahmen des geltenden Völkerrechts zu verteidigen. Allerdings könnte das aktuelle militärische vorgehen das Leben der verbliebenen Geiseln gefährden. Unter diesen Geiseln befindet sich auch eine deutsche Person, die nach fast 600 Tagen noch immer in den Kerkern der Hamas um ihr Überleben fürchten müsse.
Humanitäre Lage könnte sich weiter verschlechtern
Eine großflächige Militäroffensive berge zudem das Risiko, dass sich die bereits katastrophale humanitäre Situation der Bevölkerung in Gaza weiter verschlechtere. Auch die Lage der verbliebenen Geiseln könnte sich dadurch zuspitzen. Darüber hinaus bestehe die Gefahr, dass die Aussicht auf einen dringend notwendigen langfristigen Waffenstillstand weiter in die Ferne rücke, so der Sprecher weiter.
Gespräche auf diplomatischer Ebene
Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat nach Angaben des ministeriums am Samstag mit seinem israelischen Amtskollegen telefoniert. Details zu den Inhalten des Gesprächs wurden nicht bekanntgegeben. Zudem stehe der Minister in engem Kontakt mit weiteren Partnern in der Region.
weiterführender Kontext
Johann Wadephul ist nicht Außenminister, sondern stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Aktueller Außenminister Deutschlands ist Annalena Baerbock (Bündnis 90/die Grünen).