China-Experte Kovrig warnt vor Risiken des chinesischen Exportmodells für Deutschland
Der China-Experte und frühere Diplomat Michael Kovrig sieht im chinesischen Exportmodell „eine existenzielle Gefahr für Deutschland“. Im „Handelsblatt“ sprach er sich für schnelle und entschlossene Maßnahmen zum schutz deutscher Industriebetriebe aus. Länder wie Spanien könnten vielleicht vom Tourismus leben, sagte Kovrig. Deutschland habe dagegen vor allem seine Industrie.
Abhängigkeiten von China und position der Unternehmen
Debatte über Zölle in der Europäischen Union
Die EU-Staaten debattieren derzeit über Zölle, um die Industrie vor chinesischer Billigkonkurrenz zu schützen. Einzelne Unternehmen, die auf den chinesischen Markt angewiesen sind, stemmen sich gegen eine europäische reaktion. Hintergrund ist die Sorge vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen der chinesischen Seite.
Einfluss der chinesischen Staatspartei
Nach Einschätzung Kovrigs ist es der chinesischen Staatspartei gelungen, teile der Wirtschaft auf ihre Seite zu ziehen. Die deutsche Regierung müsse entscheiden, welche Abhängigkeiten rückgängig gemacht werden könnten oder ob die betroffenen Firmen mittlerweile faktisch chinesisch und damit verloren seien.
China als strategische Herausforderung für Europa
Für Kovrig stellt der Aufstieg Chinas eine größere Herausforderung für Europa dar als der russische Krieg gegen die Ukraine und die america-First-Politik des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Russland und die USA unter Trump seien „Stürme“, sagte er. china sei dagegen „der Klimawandel“. Die Veränderungen,die China vorantreibe,seien „viel tiefgreifender und potenziell problematischer für Deutschland und den Rest Europas“. Deutschland müsse dies verstehen und Abhängigkeiten reduzieren.
Persönliche Erfahrungen Kovrigs mit China
Kovrig machte nach eigenen angaben auch Erfahrungen mit dem Unterdrückungsapparat Pekings. 1.019 Tage hielten chinesische Behörden den früheren kanadischen Diplomaten in Haft. Ziel war es demnach, Druck auszuüben, um eine in Kanada festgesetzte Huawei-Managerin freizubekommen.











