Italienische Einwanderungsgeschichte in Deutschland 2024
Im Jahr 2024 haben in Deutschland 650.000 Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte gelebt. Davon waren 465.000 beziehungsweise 72 Prozent selbst eingewandert und 185.000 beziehungsweise 28 Prozent in Deutschland geboren.Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Eine einwanderungsgeschichte hat eine Person, die entweder selbst seit 1950 nach deutschland eingewandert ist oder bei der dies auf beide Elternteile zutrifft.
Herkunft, Zuzugszeiträume und Aufenthaltsdauer
Unter den menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte befanden sich 67.000 ehemalige Arbeitsmigranten aus Italien, die zwischen 1955 und dem Anwerbestopp 1973 eingewandert waren.
Die in Italien geborenen und nach Deutschland eingewanderten Menschen lebten 2024 seit durchschnittlich 30,3 Jahren in Deutschland. Knapp ein Viertel von ihnen (24 Prozent, 113.000) ist in der Zeit des Anwerbeabkommens von 1955 bis 1973 zugezogen,darunter neben den ehemaligen Gastarbeitenden auch deren Familien. Knapp ein Drittel (32 Prozent, 147.000) ist hingegen erst seit 2014 nach Deutschland eingewandert. Bei der Einreise waren Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte durchschnittlich 19,8 Jahre alt.
Einwanderungsmotive
Arbeit, Familie und weitere Gründe
Unter den selbst Eingewanderten mit italienischen Wurzeln gaben 41 Prozent (189.000) an, hauptsächlich zum Zweck der Erwerbstätigkeit nach Deutschland gekommen zu sein. Weitere 44 Prozent (203.000) nannten familiäre Gründe als Hauptmotiv der Einwanderung. Fünf Prozent (22.000) führten Bildung als Hauptmotiv an, drei Prozent (14.000) die EU-Freizügigkeit. Sieben Prozent (34.000) gaben sonstige Motive für ihre Zuwanderung an.
Erwerbstätigkeit und branchen
Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte stellten 2024 gemessen an allen Erwerbstätigen im Alter von 15 Jahren und älter einen Anteil von 0,9 Prozent. Sie waren vor allem in der Gastronomie (3,6 prozent), der Speisezubereitung (2,4 Prozent) sowie in Reinigungsberufen (2,1 Prozent) und der Metallbearbeitung (2,1 Prozent) überproportional vertreten.
Geschlechterverteilung, Alter und Staatsangehörigkeit
In Deutschland lebten 2024 deutlich mehr Männer mit italienischer Einwanderungsgeschichte (381.000 beziehungsweise 59 Prozent) als Frauen (269.000 beziehungsweise 41 Prozent).Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte waren 2024 durchschnittlich 45,2 Jahre alt.
Von allen 650.000 Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte besaßen 85 Prozent beziehungsweise 554.000 im Jahr 2024 die italienische oder seltener eine andere ausländische Staatsangehörigkeit. 15 Prozent hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. Bei den Eingewanderten lag der Anteil mit deutscher Staatsangehörigkeit bei zehn Prozent. Bei den in deutschland geborenen Nachkommen traf dies auf gut jede vierte Person (27 Prozent) zu.
Regionale Verteilung in den bundesländern
69 Prozent aller Personen mit italienischer Einwanderungsgeschichte wohnten 2024 in drei Bundesländern: in Baden-Württemberg (29 Prozent), gefolgt von Nordrhein-westfalen (23 Prozent) und Bayern (18 Prozent).
Gemessen an ihrem Anteil an der jeweiligen Bevölkerung lebten die meisten Menschen mit italienischer Einwanderungsgeschichte im Saarland (1,8 Prozent), in baden-Württemberg (1,7 Prozent) und in Hessen (1,1 Prozent).











