Ökonom Daniel Stelter sieht Deutschland erneut als „kranken Mann Europas“
Anhaltende wirtschaftliche Schwäche
Der Ökonom Daniel Stelter hat Deutschland angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage erneut als „kranken Mann Europas“ bezeichnet. „Ja, das kann man sagen. Auch wenn wir nicht der einzige kranke Mann Europas sind“,sagte Stelter der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).
Keine Aussicht auf nachhaltigen Aufschwung
Stelter erwartet in den kommenden Jahren keinen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung für Deutschland. Investitionen der Politik würden daran seiner Einschätzung nach nichts ändern. „Wir werden ein Strohfeuer erleben, das schnell wieder verglühen wird. Dann werden wir wieder in derselben Situation wie heute stecken – nur dass wir dann höhere schulden und eine entsprechend höhere Zinslast im haushalt haben. Der staat wird dann keinen Spielraum mehr für Investitionen haben“, erklärte Stelter.
geringes Potenzialwachstum und Reformvorschläge
Der Ökonom hält es für wahrscheinlich, dass die deutsche Wirtschaft mittelfristig kaum noch wachsen wird. „Also das Potenzialwachstum, das der Sachverständigenrat der Bundesregierung schätzt, liegt bei 0,5 Prozent pro Jahr maximal. das halte ich aber schon für ambitioniert“,so Stelter. Der Politik riet er, Bürokratie abzubauen. „Ich würde sagen: Lasst uns ein Viertel aller Gesetze innerhalb der nächsten vier Jahre abschaffen.“
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