Gemeinsamer Kompromissvorschlag von Söder und Lies zum Verbrenner-Aus
Die Ministerpräsidenten von Bayern und Niedersachsen, Markus Söder (CSU) und Olaf Lies (SPD), vertreten beim autogipfel am Donnerstag eine gemeinsame Position zum geplanten Verbrenner-Aus.
Forderung nach mehr Flexibilität ab 2035
in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ betonen Söder und Lies, dass bei den Zielen ab 2035 mehr Flexibilität notwendig sei. Sie halten eine vollständige umstellung auf Elektromobilität bis 2035 für nicht mehr realistisch. Stattdessen fordern sie einen realistischen Pfad bei den CO₂-Zielen für Autohersteller. Die beiden Ministerpräsidenten sprechen sich gegen starre Fristen aus, die der europäischen Industrie hohe Strafzahlungen auferlegen könnten. Sie plädieren für schrittweise sinkende CO₂-Flottengrenzwerte, die die aktuelle Absatzschwäche sowie den Stand der europäischen Ladeinfrastruktur berücksichtigen.
Pragmatische Lösungen und Technologiemix
Söder und Lies betonen,dass Elektroautos so attraktiv wie möglich gemacht werden sollten. Gleichzeitig müsse es dort, wo technische oder infrastrukturelle Grenzen bestehen, pragmatische Übergangslösungen geben. Plug-in-Hybride und Fahrzeuge mit Range-Extender sollten auch nach 2035 weiterhin zugelassen werden können. Zudem könne eine höhere Beimischung von klimaneutralen Kraftstoffen insbesondere für Bestandsflotten eine wichtige Rolle spielen.
Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette
Die beiden Landeschefs fordern, dass Emissionsminderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der EU-Regulierung berücksichtigt werden. Hersteller sollten belohnt werden, wenn sie über den Auspuff hinaus zur Dekarbonisierung beitragen, etwa durch den Einsatz erneuerbarer Energien, die Verwendung von grünem Stahl, recycling oder eigene Batteriezellfertigung.