Optimistischer Ausblick auf Gaza-Friedensverhandlungen
Der Konflikt- und Friedensforscher Thorsten Bonacker von der Universität marburg sieht die laufenden verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen mit vorsichtigem Optimismus.„Das klingt alles im Moment recht vielversprechend“, erklärte bonacker am Dienstag gegenüber dem Nachrichtenportal „Watson“.
Hamas und Israel an Wendepunkt
bonacker betonte, dass die Hamas derzeit keine Aussicht mehr sehe, durch weitere Kampfhandlungen Vorteile zu erzielen. Dies führe die Organisation an den Verhandlungstisch. Auf der anderen Seite habe Israel nach Einschätzung Bonackers „eigentlich alle Kriegsziele erreicht“. Ein endgültiger militärischer Sieg gegen die Hamas sei fraglich, auch das israelische Militär beurteile dies skeptisch. Daher erscheine der Zeitpunkt günstig, um den Krieg zu beenden.
Schlüsselrolle der Hamas
Entscheidend sei nun, ob die Hamas bereit sei, sich zu entwaffnen und keine Rolle mehr im Gazastreifen zu übernehmen. Dafür müssten Formulierungen gefunden werden, die der Hamas eine gesichtswahrende Zustimmung ermöglichen, so Bonacker.
Vertrauensbildende Maßnahmen
In den Verhandlungen gehe es auch darum, Vertrauen aufzubauen. Wichtige Schritte dafür seien etwa die Freilassung von Geiseln durch die Hamas und im Gegenzug die Überstellung von Gefangenen aus israelischen Gefängnissen.
Fragile Situation trotz internationaler Unterstützung
Bonacker hob hervor, dass die nachhaltige Einstellung der Kämpfe durch beide Seiten von großer Bedeutung sei. Trotz unterstützung durch arabische Staaten bleibe die Lage fragil und hänge maßgeblich von den Entscheidungen der hamas ab.