Günther fordert entschlossene Drohnenabwehr
Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein,Daniel Günther (CDU),hat eine entschiedene Reaktion auf die Drohnenüberflüge in Schleswig-Holstein in der Nacht zum vergangenen Freitag gefordert. Er erklärte gegenüber dem „Spiegel“,dass die Drohnenüberflüge in verschiedenen EU-Staaten,Deutschland und Schleswig-Holstein in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem der Verunsicherung und Destabilisierung dienen sollen. Diese Vorfälle seien, ebenso wie Desinformationen im Internet, Spionage- und Sabotageversuche, Teil der hybriden Kriegsführung.
Reaktionen in Europa und Forderungen an die Bundesregierung
Günther lobte die scharfen und deutlichen Reaktionen des Nachbarlands Dänemark in den vergangenen Tagen und betonte, dass Europa auf solche Angriffe entschieden und mit Stärke antworten müsse. Er forderte, dass auch Deutschland so schnell wie möglich eine effektive und funktionierende Drohnenabwehr zum Schutz der kritischen Infrastruktur und der Bevölkerung benötige.
Maßnahmen auf Bundesebene
Der Ministerpräsident äußerte sich zuversichtlich, dass Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) gemeinsam mit den Ländern ein Konzept entwickeln und zügig Maßnahmen einleiten werde. Günther begrüßte die Ankündigung des Innenministers ausdrücklich, deutschland bei der Drohnenabwehr aufzurüsten und die Befugnisse der Bundeswehr zu erweitern, um Bedrohungen besser abwehren zu können.
Hintergrund der Drohnenüberflüge
Bereits in der Nacht der Drohnensichtungen gab es innerhalb der Bundesregierung erhebliche Aufregung über den Vorfall. Nach Angaben mehrerer ranghoher Sicherheitsbeamter handelte es sich um eine gezielte Mission zur Aufklärung der kritischen Infrastruktur. Der drohnenschwarm bestand aus einer „Mutterdrohne“ und mehreren kleineren Drohnen, was umgehend Alarm auslöste.
Vermutungen über den Ursprung der Drohnen
Die Behörden gingen zunächst nicht von einer direkten Bedrohung aus, sondern vermuten, dass die Drohnen die kritische Infrastruktur am Boden vermessen haben. Zudem wird angenommen, dass der Überflug ein weiterer Test war, um die Reaktion von Behörden und Bundeswehr zu beobachten. Nach bisherigen Erkenntnissen könnte der Schwarm von einem zivilen Schiff der sogenannten russischen Schattenflotte gestartet sein, das nördlich von Rostock in der Ostsee unterwegs war. Da der Start der Drohnen mit herkömmlichen Radars nicht bemerkt wurde, handelt es sich dabei jedoch um eine Vermutung. Ein handfester Beleg liegt bislang nicht vor.Ob sich das verdächtige Schiff noch in der Ostsee befindet, ist unklar.