CDU-Politiker fordern Bundespräsidenten aus den eigenen Reihen
Mehrere Politiker der Union sprechen sich dafür aus, dass der nächste Bundespräsident aus den Reihen von CDU oder CSU kommen soll. Der rheinland-pfälzische CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Gordon Schnieder erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass die Union bereits zweimal als stärkste politische Kraft dem vorschlag eines SPD-Kandidaten zugestimmt habe. „Ich finde: 2027 darf es gerne wieder ein Kandidat oder eine Kandidatin aus den Reihen der Union sein“, so Schnieder.
Union sieht sich als stärkste Kraft in der Bundesversammlung
Auch der CDU-partei- und Fraktionschef in Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Peters, äußerte sich entsprechend. Er gehe davon aus, dass die Union den nächsten Bundespräsidenten stellen werde. Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Dennis Radtke, betonte, dass die union die mit abstand stärkste Fraktion in der Bundesversammlung sein werde.„Aus unseren Reihen kommt schon länger kein Bundespräsident mehr. Es ist an der Zeit, dass das nächste Staatsoberhaupt von CDU/CSU vorgeschlagen wird“, sagte Radtke dem „Tagesspiegel“. Er zeigte sich überzeugt, dass die Union eine exzellent geeignete Kandidatur für das höchste Staatsamt präsentieren und eine Person nominieren werde, die auch bei SPD und Grünen auf akzeptanz stoßen könne.
Wahl des Bundespräsidenten 2027
Die wahl des nächsten Bundespräsidenten ist für Februar 2027 vorgesehen. Die Amtszeit des amtierenden Bundespräsidenten frank-Walter Steinmeier endet im März 2027. Steinmeier darf nicht erneut kandidieren. Nach einer Projektion der Plattform election.de würden CDU und CSU derzeit 434 der 1.260 Wahlleute in der Bundesversammlung stellen. Die SPD käme auf 262 bis 264 Sitze, die AfD auf 233 bis 236 Sitze.
Unterstützung für eine bundespräsidentin
Die CDU-Politiker sprachen sich zudem dafür aus,dass erstmals eine Frau das höchste Staatsamt übernehmen könnte. Gordon Schnieder erklärte, er würde es persönlich sehr begrüßen, wenn künftig eine Frau Bundespräsidentin werde.Die CDU habe bereits mehrfach frauen in Spitzenpositionen gebracht,etwa als erste Bundeskanzlerin,erste Bundestagspräsidentin und erste Präsidentin der Europäischen Kommission.
Keine Namen für Kandidatur genannt
Gordon Schnieder betonte, es sei noch zu früh, um konkrete Namen für eine Kandidatur zu nennen.In der Union gebe es jedoch viele Persönlichkeiten, denen er das Amt des Bundespräsidenten zutraue. Zugleich äußerte er indirekte Kritik am derzeitigen Amtsinhaber Steinmeier und betonte, das nächste Staatsoberhaupt müsse wieder deutlicher und lauter wahrgenommen werden.