Wirtschaftsverbände und IG Metall fordern Reformen nach Klingbeil-Rede
Appell an attraktivere Arbeitsbedingungen
Nachdem Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) am Dienstag den Haushalt 2026 und den Finanzplan bis 2029 mit hoher Neuverschuldung im bundestag vorgestellt hat, fordern Wirtschaftsverbände und die Industriegewerkschaft Metall umfassende Reformen.DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov erklärte gegenüber der „Bild“, der Arbeitsmarkt könne nur dann wieder Fahrt aufnehmen, wenn Arbeit attraktiver werde. Dafür müssten die Belastungen für Menschen und Unternehmen spürbar und dauerhaft gesenkt werden, statt weiter zu steigen.
Wachstum als Schlüssel zur Senkung der Staatsverschuldung
Melnikov betonte zudem, dass die Staatsverschuldung nur mit wirtschaftlichem Wachstum in den Griff zu bekommen sei. Sollte die deutsche Wirtschaft nach drei Jahren stillstand wieder auf zwei prozent wachstum kommen, würden jährlich rund 40 Milliarden Euro zusätzlich über Steuern und Sozialabgaben in die öffentlichen Kassen fließen. Die Ausgaben des Staates dürften auf Dauer nicht schneller steigen als die Wirtschaftskraft. Nur mit einer starken Wirtschaft bleibe auch der Sozialstaat stark, so Melnikov.
Reformforderungen der Arbeitgeberverbände
Auch Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), sprach sich für Reformen aus. Er erklärte,Merz und Klingbeil hätten nun die Chance,mit gezielten Reformen Deutschland zu alter Stärke und zu innerem Zusammenhalt zu führen. Die Koalition solle mit einem Zukunftspaket Wirtschaft und Sozialstaat auf ein solides Fundament stellen.So könne auch wieder eine Große Koalition entstehen.
Forderungen der IG Metall
Christiane Benner,Vorsitzende der IG metall,äußerte,dass die Menschen in den Betrieben und im Land verunsichert und unzufrieden seien. Sie wünschten sich schnelle veränderungen und forderten sichtbare Fortschritte. Benner sprach sich für spezifische Steuererhöhungen aus: Sehr reiche Menschen müssten sich stärker beteiligen, etwa durch eine Vermögenssteuer und eine andere Erbschaftssteuer für Superreiche.