Bundeswehr erhöht Werbeausgaben seit Beginn des Ukraine-kriegs
seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine investiert die Bundeswehr deutlich mehr Geld in Werbung. Die Ausgaben für Nachwuchswerbung stiegen von 35,2 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 58 Millionen Euro im Wehretat für 2025, der am Mittwoch beschlossen wird. Für das Jahr 2026 sieht der haushaltsentwurf eine weitere Erhöhung der Werbeausgaben auf 70,5 Millionen Euro vor. Damit haben sich die Ausgaben seit 2022 nahezu verdoppelt.
Bundeswehr sieht wachsenden Wettbewerb um Nachwuchs
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums erklärte gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern,dass es der Bundeswehr trotz des sich verschärfenden Wettbewerbs gelinge,sich mit anderen Arbeitgebern zu behaupten.Sie betonte, dass wachsende Anstrengungen notwendig seien, um weiterhin durch zielgruppenorientierte und zeitgemäße Nachwuchswerbung auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Die Werbung richte sich nicht nur an junge Menschen in der Berufsorientierungsphase, sondern auch an Quereinsteiger und Fachkräfte, die sich eine berufliche Perspektive bei der Bundeswehr vorstellen können.
Kritik an steigenden Werbeausgaben
Kritik an der Entwicklung kommt von der Linken im Bundestag. Die Abgeordnete Zada Salihovic äußerte, die Bundeswehr werbe immer aggressiver und gezielter bei jungen Menschen. Sie kritisierte, dass der Etat für Nachwuchswerbung seit 2022 verdoppelt wurde, während an Bildung, Sozialem und Jugend gekürzt werde. Zudem bemängelte sie, dass mit jeder neuen Kampagne der Kriegsberuf normalisiert werde.
Die Linke lehne diese Form der Werbung grundsätzlich ab, so Salihovic weiter. Städtische Werbeflächen, Schulen oder Freizeitveranstaltungen seien kein Ort für Bundeswehrwerbung. Für politische Bildung sei eine kritische Auseinandersetzung mit Krieg, Rüstung und Sicherheitspolitik notwendig, nicht jedoch Imagekampagnen in Tarnfarben.