Mahle warnt vor massivem Stellenabbau bei Verbrenner-Aus
Beim Autozulieferer Mahle könnte es zu einem massiven Stellenabbau in Europa kommen, falls das Aus für Verbrennungsmotoren bestehen bleibt. „Wir haben 30.000 Beschäftigte in Europa, davon 9.300 in Deutschland. Wenn der Verbrenner stirbt, schrumpft unsere Beschäftigung in Europa und Deutschland um zwei Drittel“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Arnd Franz, dem Fachdienst „Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility“.
Forderung nach Änderung der CO2-Flottenregulierung
Franz fordert eine grundlegende Änderung der CO2-Flottenregulierung in Europa. Als Vorbild nennt er China: Europa benötige weitere Fahrzeugklassen, die als emissionsfrei gelten.Neben rein batterie-elektrischen Fahrzeugen sollten auch Plug-in-Hybride, Range Extender und Verbrenner, die vollständig mit nachhaltigen Kraftstoffen betrieben werden, berücksichtigt werden.
Appell an die Bundesregierung
Vom deutschen Staat erwartet der Mahle-Chef eine klare gemeinsame Marschrichtung im strategischen Dialog mit der EU-Kommission. „Deutschland darf sich hier nicht enthalten“, betonte Franz.
Dringlichkeit für Mahle
Für Mahle sei die Situation zeitkritisch. „Wir müssen jetzt entscheiden, wie wir unser globales Produktionsnetzwerk weiterentwickeln und ob wir in Europa noch in Verbrennertechnologie investieren oder nicht“, erklärte Franz. Es müsse zeitnah regulatorische Klarheit geschaffen werden.Andernfalls stehe Europa in drei oder vier Jahren erneut vor denselben Herausforderungen – „aber dann ist es zu spät“.