Mehrheit der Bevölkerung für Mindestalter bei Social-Media-Nutzung
Das am Dienstag veröffentlichte Ifo-Bildungsbarometer 2025 zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung eine stärkere Altersbeschränkung für die Nutzung von sozialen Medien befürwortet. Für die Studie wurden Erwachsene und Jugendliche deutschlandweit befragt.
Unterstützung für Mindestalter von 16 jahren
Laut den Ergebnissen wünschen sich 85 Prozent der befragten Erwachsenen ein Mindestalter von 16 Jahren für die Einrichtung eines eigenen Social-Media-Accounts. Auch unter den 14- bis 17-Jährigen spricht sich eine relative Mehrheit von 47 Prozent für diese Altersgrenze aus. Viele Befragte sehen negative Folgen der Social-Media-Nutzung für kinder und Jugendliche, etwa für die psychische Gesundheit oder die schulischen Leistungen.
Sorgen über Risiken sozialer Medien
Ludger Wößmann, leiter des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik, erklärte, die Ergebnisse zeigten große Sorgen in der Bevölkerung über mögliche Risiken sozialer Medien. ifo-Forscherin Vera Freundl betonte, dass selbst viele Jugendliche strengere Regeln befürworten.
Bedeutung sozialer Medien im Alltag
Soziale Medien spielen im Alltag vieler Menschen in deutschland eine zentrale rolle. 78 Prozent der Jugendlichen und 58 Prozent der Erwachsenen verbringen werktags mehr als eine Stunde täglich mit sozialen Medien. Dennoch würden 47 Prozent der Erwachsenen lieber in einer Welt ohne soziale Medien leben, während 40 prozent eine Welt mit sozialen Medien bevorzugen. Bei den Jugendlichen leben hingegen 68 prozent lieber in einer Welt mit sozialen Medien.
Verbot von Smartphones an Schulen und Wunsch nach KI-Unterricht
Eine deutliche Mehrheit der befragten spricht sich zudem für ein Verbot von Smartphones an Schulen aus. An Grundschulen befürworten 64 Prozent der Erwachsenen und 57 Prozent der Jugendlichen ein Handyverbot während des Unterrichts. An weiterführenden Schulen sind es 63 Prozent der Erwachsenen und 58 Prozent der Jugendlichen. Gleichzeitig wünschen sich 66 Prozent der Jugendlichen, dass der Umgang mit Künstlicher Intelligenz im Unterricht behandelt wird. Co-Autorin Katharina Wedel erklärte, dies signalisiere den Wunsch der Jugendlichen nach klaren Grenzen für ablenkende Technik und einer gezielten Förderung digitaler Kompetenzen.
Details zur Umfrage
Für das Ifo-Bildungsbarometer wurden im Mai und Juni 2.982 Erwachsene im Alter von 18 bis 69 Jahren sowie 1.033 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland befragt.