Geplante Schließung bei Cellforce
Porsche beabsichtigt, sein Batterie-Tochterunternehmen Cellforce weitgehend zu schließen. Nach Informationen des „spiegel“ plant der Sportwagenhersteller, rund 200 der insgesamt 286 Mitarbeiter zu entlassen.In Kirchentellinsfurt soll lediglich eine kleine Einheit für Forschung und Entwicklung bestehen bleiben. Am Mittwoch wurde der Arbeitsagentur Reutlingen eine entsprechende Massenentlassung gemeldet.
Keine Stellungnahme von Porsche
Porsche hat sich laut „spiegel“ zu den vorgängen nicht geäußert. Bereits Ende April hatte der Konzern angekündigt, die Batteriezelltochter nicht eigenständig weiterführen zu wollen. In der Folge wurde nach Investoren gesucht.Anfang August besuchten Vertreter von BMW den Standort in Kirchentellinsfurt.Auch Rüstungsunternehmen zeigen Interesse an Teilen von Cellforce, um Batterien für Militärdrohnen zu entwickeln. BMW hat den Besuch nicht kommentiert.
Auswirkungen auf Beschäftigte
Für die Belegschaft von Cellforce bedeutet das geplante Aus eine erhebliche Veränderung. Am kommenden Montag sind alle Angestellten zu einer Vollversammlung eingeladen, bei der Porsches Entwicklungsvorstand Michael Steiner sprechen soll. Viele Beschäftigte müssen laut Bericht mit Arbeitslosigkeit rechnen, da es im Gegensatz zum Mutterkonzern keine Beschäftigungsgarantie gibt.
Betriebsratswahl und gewerkschaftliche Forderungen
Eine Betriebsratswahl ist für September vorgesehen. Kai Lamparter von der IG Metall in Reutlingen fordert, dass Porsche keine Massenkündigungen ausspricht, bevor ein Betriebsrat gebildet ist.
Reaktionen aus der Politik
Auch politisch gibt es Reaktionen auf die Entwicklungen. Porsche-Vorstandschef Oliver blume wurde am Mittwoch zu einem Gespräch mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried kretschmann (Grüne) gebeten. Die Landesregierung hatte Cellforce eine Finanzspritze in zweistelliger Millionenhöhe gewährt und prüft nun mögliche Rückforderungen.