Dax gibt nach – Anleger warten auf Signale aus Washington
Am Donnerstag hat der Dax nachgegeben. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der deutsche Leitindex mit 24.451 Punkten berechnet, was einem Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vortag entspricht. Nach einem Start auf einem neuen Rekordhoch von 24.639 Punkten drehte der Dax am frühen Nachmittag ins Minus.
Verunsicherung durch Entwicklungen in den USA
Jochen Stanzl,Chef-Marktanalyst von CMC Markets,erklärte,dass die Unsicherheit über mögliche Maßnahmen aus Washington einige Anleger vorsichtiger werden ließ. Nach einem neuen Rekordhoch sei eine Pause jedoch nicht ungewöhnlich. Die Anleger warteten nun auf klare Signale aus Washington, insbesondere in Bezug auf die Höhe der angekündigten Zölle.
US-Politik und internationale Auswirkungen
Stanzl ging zudem auf die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zum ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ein. Bolsonaro steht vor Gericht,da er nach Einschätzung der Polizei aktiv am putschversuch nach seiner Wahlniederlage beteiligt gewesen sein soll.Trump bezeichnete das Vorgehen der Justiz gegen Bolsonaro als „Hexenjagd“.
Laut Stanzl habe Trump mit der Androhung von 50-Prozent-Zöllen auf brasilianische Produkte ein neues Kapitel im laufenden Zollkonflikt aufgeschlagen. es gehe dabei nicht mehr nur um reziprozität, sondern auch um persönliche Präferenzen des US-Präsidenten. Nach Ansicht des Analysten könnte dieses Vorgehen auch andere Länder betreffen.
Entwicklung der Einzelwerte im Dax
Bis kurz vor Handelsschluss führten die Aktien von BMW die Kursliste in Frankfurt an. Am unteren Ende der Tabelle befanden sich die Papiere der Deutschen Telekom, der Allianz, von Siemens Energy und der Commerzbank.
Gas- und Ölpreise entwickeln sich unterschiedlich
Der Gaspreis stieg am donnerstag: Eine megawattstunde Gas zur Lieferung im August kostete 35 Euro und damit drei Prozent mehr als am Vortag. Dies entspricht einem Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde inklusive Nebenkosten und Steuern, sofern das Preisniveau bestehen bleibt.
Im gegensatz dazu gab der Ölpreis deutlich nach. ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 69,04 US-Dollar. Das entspricht einem Rückgang von 1,6 Prozent oder 1,15 US-Dollar gegenüber dem vorherigen Handelstag.
Euro schwächer gegenüber dem US-Dollar
Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Donnerstagnachmittag schwächer. ein Euro wurde mit 1,1684 US-Dollar gehandelt, während ein US-Dollar für 0,8559 Euro erhältlich war.