Anstieg der untergebrachten wohnungslosen Personen in Deutschland
Zum Stichtag 31. Januar 2025 waren in deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 474.700 Personen aufgrund von Wohnungslosigkeit untergebracht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um acht Prozent (2024: 439.500). Das Statistische Bundesamt führt den anstieg vor allem auf verbesserte datenmeldungen im vierten Jahr seit Einführung der Statistik zurück.
Erfassung und Abgrenzung der Statistik
die Statistik berücksichtigt wohnungslose Personen, die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 2025 in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder speziellen Einrichtungen untergebracht waren.Nicht erfasst werden obdachlose Menschen, die ohne Unterkunft auf der Straße leben, sowie verdeckt wohnungslose Personen, die beispielsweise bei Bekannten oder Angehörigen unterkommen. Diese Gruppen sind Teil der ergänzenden Wohnungslosenberichterstattung, die alle zwei Jahre vom bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und bauwesen durchgeführt wird.
Herkunft und Staatsangehörigkeit
Schutzsuchende aus der Ukraine stellten mit 29 Prozent weiterhin die größte Gruppe innerhalb der Statistik dar. Zum Stichtag wurden 137.800 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer erfasst (2024: 136.900). Insgesamt lag die Zahl der untergebrachten Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bei 409.000 (2024: 377.900), was einem Anteil von 86 Prozent entspricht. Der Anteil der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit lag mit 65.700 Personen bei rund 14 Prozent (2024: 61.500).
Altersstruktur und Geschlechterverteilung
41 Prozent der gemeldeten Personen waren jünger als 25 Jahre (2024: 40 Prozent). Der Anteil der Personen ab 65 Jahren blieb mit rund fünf Prozent gegenüber dem vorjahr unverändert. Das Durchschnittsalter der untergebrachten wohnungslosen Personen lag am Stichtag bei 31 Jahren. 56 Prozent der Betroffenen waren Männer, rund 42 Prozent Frauen (2024: 55 Prozent Männer, 43 Prozent frauen). In zwei Prozent der Fälle wurde das geschlecht als „unbekannt“ angegeben.
Haushalts- und Familienkonstellationen
Die untergebrachten wohnungslosen Personen lebten in unterschiedlichen Haushaltsformen. Die größte Gruppe bildeten Personen in paarhaushalten mit Kindern mit 163.400 Personen (gut 34 Prozent). fast ebenso viele Personen (159.800 oder knapp 34 Prozent) waren alleinstehend. In Alleinerziehenden-Haushalten lebten 79.000 Personen (knapp 17 Prozent), in sonstigen mehrpersonenhaushalten 33.400 Personen (sieben Prozent) und in Paarhaushalten ohne Kinder 17.300 Personen (vier prozent). Bei 21.800 Personen (vier Prozent) war der Haushaltstyp unbekannt.
Regionale Verteilung
Im Bundesländervergleich wurden in Nordrhein-Westfalen mit 117.900 die meisten wohnungslosen personen untergebracht. Es folgen Baden-Württemberg mit 94.600 und Berlin mit 53.600 Personen. Die geringsten Zahlen meldeten Thüringen (3.000), Sachsen-Anhalt (1.200) und Mecklenburg-Vorpommern (700 Personen).