Analyse zu sozialen Strompreisen in der Energiewende
Die Arbeitskammer des Saarlandes und die Arbeitnehmerkammer Bremen haben eine gemeinsame Analyse mit dem Titel „Soziale Strompreise in der Energiewende – Thesen für eine arbeitnehmendenorientierte Strompreispolitik“ veröffentlicht. Die Analyse beleuchtet die sozialen, wirtschaftlichen und klimapolitischen Herausforderungen, die mit den aktuell hohen Strompreisen verbunden sind. Aus sicht der Arbeitnehmenden werden politische Maßnahmen vorgeschlagen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Die Arbeitskammer fordert eine sozial ausgerichtete Strompreispolitik, die sowohl Haushalte als auch die Industrie entlastet und dabei die Ziele der Energiewende berücksichtigt.
Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen hoher Strompreise
Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer des Saarlandes, betont, dass die Menschen die hohen Strompreise sowohl im privaten Bereich als auch am Arbeitsplatz spüren.Eine nicht gerecht gestaltete Energiewende könne die soziale Teilhabe und die industrielle Wertschöpfung gefährden. die Analyse legt daher einen Schwerpunkt auf die soziale Dimension der strompreise und fordert eine Neuausrichtung der Energiepolitik.
Vorschläge zur Entlastung von Haushalten und Industrie
zu den zentralen Thesen der Analyse gehört die Forderung, den Strompreis für Privathaushalte deutlich zu senken, um Energiearmut zu verhindern und gesellschaftliche Teilhabe zu sichern. Vorgeschlagen wird ein haushaltsspezifischer, bezahlbarer Grundbedarf, dessen Kosten nicht einseitig von einkommensschwachen Haushalten getragen werden sollen. Für die Industrie wird ein wettbewerbsfähiger Strompreis gefordert, der an Bedingungen wie Tarifbindung, Standorttreue und Transformationspläne geknüpft sein soll. Damit sollen zukunftsfähige Arbeitsplätze langfristig gesichert werden.
Strukturelle Veränderungen und weitere Maßnahmen
Die Analyse spricht sich für die Überführung der Stromnetze in öffentliche Hand aus, um monopolartige strukturen aufzubrechen und den Netzausbau effizient sowie verbraucherfreundlich zu gestalten. gefordert wird zudem eine spürbare Senkung staatlich bedingter Strompreisbestandteile, wie etwa der Stromsteuer, sowohl für Haushalte als auch für die industrie. Die Einführung einer dauerhaften Übergewinnsteuer wird vorgeschlagen, um spekulativen Preisaufschlägen im Energiemarkt entgegenzuwirken. Außerdem betont die analyse die Notwendigkeit einer Ausbauoffensive für erneuerbare Energien, um mittelfristig die Stromgestehungskosten zu senken.Eine gerechte Förderpolitik, etwa durch stärkere Unterstützung von Bürgerenergieprojekten, wird als wichtig erachtet. Nur ein dauerhaft niedrigerer Strompreis im Vergleich zu fossilen Energieträgern könne die richtigen Anreize für den Umstieg schaffen.
Verbindung von sozialer Verantwortung und Energiewende
Die Arbeitskammer spricht sich für eine Strompreispolitik aus, die ökologische Notwendigkeit mit sozialer Verantwortung verbindet. Jörg Caspar betont, dass Strom als Grundbedürfnis für alle bezahlbar bleiben müsse – nicht nur heute, sondern dauerhaft.
Weitere Informationen und die vollständige Stellungnahme sind unter www.arbeitskammer.de/strompreise verfügbar.