herrenknecht befürwortet höhere Steuern für Gutverdiener
Martin Herrenknecht, Gründer und Inhaber eines der weltweit größten Hersteller von Tunnelbohrmaschinen, spricht sich angesichts der aktuellen Haushaltsengpässe für höhere Steuern für Gutverdiener und Reiche aus. „Ich wäre bereit, zwei Prozent mehr Steuern zu bezahlen, wenn das Geld denen mit niedrigerem Einkommen zugutekäme“, sagte Herrenknecht der „Süddeutschen Zeitung“.
Entlastung der unteren Einkommensklassen gefordert
Herrenknecht betonte, er habe kein Problem damit, wenn die oberen Einkommensklassen mehr bezahlen müssten und dafür die unteren entlastet würden. Voraussetzung sei jedoch, dass das Geld gezielt eingesetzt werde und nicht im Sozialetat versickere. Viele Arbeiter hätten heute Schwierigkeiten, mit ihrem Lohn Miete, Strom und weitere lebenshaltungskosten zu bezahlen.
Vorschlag zur steuerfreien Auszahlung von Überstunden
Darüber hinaus fordert Herrenknecht, dass fünf Überstunden pro Woche steuerfrei ausbezahlt werden können. Dies könne einen Anreiz schaffen, 45 stunden in der Woche zu arbeiten, so Herrenknecht. Dies würde auch den Unternehmen zugutekommen.Er erklärte weiter: „Wenn Deutschland wirklich zu Größe zurückfinden will, geht das nicht mit Vier-Tage-Woche, nicht mit übertriebener Work-Life-Balance und nicht mit ständigem Home-Office.“
Kritik an Bürokratie in Deutschland
herrenknecht äußerte zudem Kritik an der Bürokratie in Deutschland. Beim Bau eines Logistikzentrums in Indien dauere es ein halbes Jahr, in deutschland müsse man hingegen drei Jahre einplanen. Er schilderte, dass zahlreiche Vorschriften und langwierige Genehmigungsprozesse den Fortschritt hemmen.
Unternehmensgeschichte und persönliche Perspektive
Martin Herrenknecht gründete sein Unternehmen vor 50 Jahren in der Nähe von Lahr in Südbaden. Heute beschäftigt die Firma rund 5.500 Mitarbeitende. Herrenknecht betonte, dass er nicht ans Aufhören denke: „Alte Cowboys sind immer noch sehr geschätzt.“