Studie zur Diskriminierung bei Ausbildungsplatzbewerbungen
Benachteiligung von Bewerbern mit Migrationshintergrund
Bewerber mit vermutetem Migrationshintergrund werden in Deutschland bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen offenbar benachteiligt. Das geht aus einer Studie der Universität Siegen hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Unterschiede bei Rückmeldungen auf bewerbungen
Laut den Forschern erhalten Bewerber mit deutsch klingenden Namen in zwei von drei Fällen eine Rückmeldung. Bewerber mit nicht-deutsch klingenden Namen, wie etwa „Yusuf Kaya“ oder „Habiba Mahmoud“, erhalten hingegen deutlich seltener eine Antwort. Viele Betriebe befürchten demnach einen Mehraufwand bei der Einstellung von Personen mit Migrationsgeschichte.
Deutliche Unterschiede im Ranking
Die Studie zeigt ein klares Bild der Benachteiligung: Während Bewerber mit Namen wie „Lukas Becker“ durchschnittlich 67 Antworten auf 100 Bewerbungen erhalten, sind es bei „Habiba Mahmoud“ nur 36. Die Gründe für diese Diskriminierung reichen von befürchtungen über Sprachbarrieren bis hin zu kulturellen Vorurteilen.
Ergebnisse der Untersuchung
Die Forschungsgruppe hat über 50.000 E-Mail-Anfragen an Ausbildungsbetriebe verschickt und rund 700 Unternehmen zu ihren Erfahrungen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst gute Schulnoten oder Engagement in Wettbewerben wie „Jugend forscht“ die Chancen auf eine Rückmeldung nicht erhöhen.