Herausforderungen beim Ausbau des Packstationsnetzes
Die Deutsche post strebt eine schnellere Erweiterung ihres Packstationsnetzes an, sieht sich jedoch mit Herausforderungen bei den Genehmigungsverfahren konfrontiert. „Packstationen werden im Aufbau oft so behandelt wie ein Gebäude. Notwendige genehmigungen sind nicht immer so einfach zu bekommen“, sagte DHL-Vorständin Nikola Hagleitner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.Trotz dieser Hürden sei es gelungen, das Netz jährlich um bis zu 3.000 Packstationen zu erweitern. „Wir haben also eine sehr gute Geschwindigkeit, würden uns aber wünschen, noch mehr Stationen im öffentlichen Raum bauen zu können“, so Hagleitner.
Ziele und Vorteile der Packstationen
die Deutsche Post hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Packstationen bis 2030 auf 30.000 zu verdoppeln. Die Automaten bieten für DHL eine kostengünstigere Alternative zur Haustür-Zustellung, da mehrere Pakete an einer Station abgegeben werden können, anstatt jeden Haushalt einzeln zu beliefern.
Bedenken der Kommunen und neue Lösungen
Mit Blick auf den Ausbau des Angebots wies Hagleitner auf Bedenken der öffentlichen Hand hin. Kommunen und Städte befürchteten, einen einseitigen Wettbewerbsvorteil für Deutsche Post und DHL zu schaffen.„Hier wünschen wir uns manchmal mehr Mut, Beweglichkeit und Geschwindigkeit von Kommunen“, sagte Hagleitner. Als Reaktion darauf habe der Konzern die anbieteroffene Packstation entwickelt. Diese ermögliche es, dass neben DHL auch andere Paketdienstleister die Stationen nutzen können.
Akzeptanz bei den Verbrauchern
Die deutschen Verbraucher nehmen die Packstationen laut Hagleitner sehr gut an. Auch Poststationen, die verstärkt dort aufgestellt werden, wo keine Filialpartner mehr gefunden werden können, würden gut angenommen. in ländlichen Gebieten, in denen der letzte Händler weggefallen ist, sei die Poststation häufig die letzte Möglichkeit, das Serviceangebot aufrechtzuerhalten.
Zukunft der Briefzustellung
Ein Ende der Briefzustellung in Deutschland sei laut Hagleitner nicht absehbar. Mit Blick auf die Entscheidung der dänischen Post, die Briefzustellung im kommenden Jahr zu beenden, erklärte sie: „Ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber es ist nicht absehbar, dass so etwas ansteht.“ die Deutsche Post stelle jährlich etwa 12,5 Milliarden briefsendungen zu. Auch in zehn Jahren rechnet Hagleitner noch mit „signifikanten Briefmengen“. Briefe seien weiterhin wichtig, etwa für behördliche Bescheide, Arztbriefe oder Wahlunterlagen, und in Deutschland gesellschaftlich und politisch gewünscht. Das bestehende Netz von 108.000 Briefkästen werde unabhängig vom Sendungsvolumen erhalten bleiben.