KfW-Chef fordert europäische Energieautonomie bei grünem Wasserstoff
KfW-Chef Stefan Wintels hat sich für eine stärkere europäische Energieautonomie ausgesprochen und den Bau einer Wasserstoff-Pipeline von Spanien nach Deutschland angeregt.
Europäische Dimension der Energiepolitik
wintels betonte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass eine europäische Energieautonomie wünschenswert sei, um historische Abhängigkeiten zu vermeiden. „Wir haben zwar noch keine Pipeline zwischen Spanien und Deutschland, aber es wäre sehr wünschenswert, zunächst eine europäische Energieautonomie zu erreichen. So würden wir aus historischen Abhängigkeiten nicht in neue geraten. Das wird nur möglich sein, wenn unsere Energiepolitik eine europäische Dimension hat“, erklärte Wintels.
Import von grünem Wasserstoff notwendig
Eine großflächige heimische Produktion von grünem Wasserstoff an der Nordseeküste sei laut Wintels nicht zu erwarten. Für eine industrielle wertschöpfung in Deutschland, beispielsweise in der Stahlindustrie, müsse ein Großteil des grünen Wasserstoffs importiert werden. Spanien könne durch günstige Solarenergie schnell „grenzkosten von null“ erreichen.
Wettbewerbsfähigkeit und Exportmöglichkeiten
Die Wettbewerbsfähigkeit von Wasserstoffprojekten hänge nach Einschätzung von wintels nicht in erster Linie von der Technik ab. Entscheidend sei, ob grüne Energie zu Grenzkosten von null produziert und in skalierbaren Anlagen verarbeitet werden könne. Auch der Export, etwa in Form von Ammoniak, spiele eine Rolle. Der Weg sei vorgezeichnet, aber wie viele unternehmerische Vorhaben auch mit Unsicherheiten behaftet.