Anteil junger Menschen ohne beruflichen abschluss steigt deutlich
In Deutschland verfügt etwa jede achte Person unter 35 Jahren über keinen beruflichen Abschluss. Dies entspricht rund 1,6 Millionen Menschen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf aktuelle Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berichtet. Das IAB ist Teil der Bundesagentur für Arbeit.
Migration als wesentlicher Faktor für Anstieg
Zwischen den Jahren 2013 und 2024 ist der Anteil der unter 35-Jährigen ohne berufliche Qualifikation von 9,9 Prozent auf 13 Prozent gestiegen. Laut IAB liegt dieser Anstieg hauptsächlich an der Zuwanderung von Geflüchteten. Fast jeder zweite jüngere Migrant aus Afghanistan, Eritrea, dem Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia oder Syrien besitzt keinen beruflichen Abschluss.
Auch bei jungen Zuwanderern aus EU-Staaten liegt der Anteil derjenigen ohne formale Qualifikation bei über 20 prozent.Gleichzeitig nimmt auch unter deutschen Staatsangehörigen die Zahl der Menschen ohne beruflichen Abschluss zu. Insgesamt geht das IAB davon aus, dass Migration für etwa zwei Drittel des beobachteten Anstiegs verantwortlich ist.
Weiterführender Kontext
Die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt zeigt,dass im Zeitraum von Oktober 2023 bis September 2024 weniger Ausbildungsstellen gemeldet wurden als im Vorjahreszeitraum,während die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber gestiegen ist. Obwohl weiterhin mehr Ausbildungsstellen als Bewerber vorhanden sind, hat sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage verringert. Dies könnte die Chancen junger Menschen ohne Abschluss beeinflussen, eine berufliche Qualifikation nachzuholen oder eine Ausbildung zu beginnen. [[3]]