Freundlicher Handelsstart für den Dax
Am Mittwoch ist der Dax freundlich in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr lag der deutsche Leitindex bei rund 24.300 Punkten und damit 0,4 Prozent über dem Schlussniveau des Vortages. An der Spitze der Kursliste standen die Aktien von Deutsche Bank, Rheinmetall und RWE. Am unteren Ende befanden sich Adidas, Infineon und Volkswagen.
Rekordhoch in Reichweite
Jochen Stanzl,Chef-Marktanalyst von CMC Markets,erklärte,dass die Käufer im Dax in diesem Jahr zu einer untypischen Zeit aktiv seien. Dem Index fehle daher nur noch gut ein Prozent zum Rekordhoch.Normalerweise seien in dieser Jahreszeit schwächere Kurse zu erwarten. Die Umschichtung von Kapital aus den USA nach Europa und Deutschland setze sich fort, da Anleger der unsicheren Zollpolitik der US-Regierung ausweichen wollten. Für die USA bleibe der Handelsstreit ein Unsicherheitsfaktor, wie der neu eingeführte 50-Prozent-Importzoll auf Kupfer zeige.
Wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland
Stanzl betonte, dass die deutsche Wirtschaft die bestehenden Unsicherheiten teilweise kompensieren könne, sowohl durch die europäische Binnenkonjunktur als auch durch eine konjunkturelle Erholung in Fernost. Im besten Fall könne Deutschland in diesem Jahr eine weitere rezession vermeiden und im kommenden Jahr zu neuem Wachstum zurückkehren. Diese Entwicklung werde vom Dax bereits vorweggenommen, da Anleger an der Börse stets drei bis sechs Monate in die Zukunft blickten.
Bewertung des Dax
Der Dax ist aktuell mit einem kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 16 bewertet. Dieses liegt am oberen Ende seiner historischen Spanne seit Mitte der 2000er Jahre,die zwischen acht und 16 lag. Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Jahrzehnten befindet sich das aktuelle KGV jedoch am unteren Rand, da es dort zwischen 16 und 33 lag. Stanzl wies darauf hin, dass Anleger, die jetzt noch einsteigen, auf eine grundsätzliche Neubewertung deutscher Aktien setzen müssten, da andernfalls der einstieg zu teuer wäre.
Entwicklung von Euro und Ölpreis
Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Mittwochmorgen etwas stärker. Ein Euro kostete 1,1725 US-Dollar, während ein US-Dollar für 0,8529 Euro zu haben war. Der Ölpreis blieb nahezu unverändert: Ein fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 70,12 US-Dollar und damit drei Cent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.