Warnung vor Übernahme durch Unicredit
Commerzbank-Vorstand michael Kotzbauer hat vor den möglichen Folgen einer Übernahme durch den Großaktionär Unicredit gewarnt. unicredit habe ein ureigenes Interesse an einem niedrigeren Aktienkurs der Commerzbank, wenn das Ziel einer Übernahme weiterverfolgt werde, so Kotzbauer gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“.Dies könne zum Nachteil der verbleibenden Aktionäre und anderer Stakeholder führen. Zudem sei Unicredit über ihre Tochter Hypovereinsbank ein direkter Wettbewerber in Deutschland, was mehrere offensichtliche Interessenkonflikte mit sich bringe.
Dialog mit Aktionären und Forderung an Unicredit
Kotzbauer betonte,dass der Vorstand und Aufsichtsrat der Commerzbank einen offenen und fairen Dialog mit allen aktionären begrüßten. Unicredit müsse sich jedoch wie jeder andere Aktionär im Interesse des Unternehmens und aller Aktionäre verhalten.
Beteiligungsverhältnisse und Positionierung
Unicredit hält inzwischen über Aktien und andere Finanzinstrumente knapp 29 Prozent an der Commerzbank. Ab einer Beteiligung von 30 Prozent wäre Unicredit verpflichtet, den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Kotzbauer bekräftigte, dass die Commerzbank an ihrer Eigenständigkeit festhalte. Die Kunden der Bank hätten sich klar für eine eigenständige Commerzbank ausgesprochen. Auch der Bund, der mit zwölf Prozent beteiligt ist, habe sich eindeutig gegen eine Übernahme positioniert.
Stärkung durch eigene Strategie
Kotzbauer verwies auf die seit 2021 laufende „Strategie 2024“ und betonte, dass die Commerzbank ihre aktuelle Stärke aus eigener Kraft erreicht habe. Die Bank liefere, was sie verspreche, und verspreche nur das, was sie auch liefern könne. Dies schaffe Vertrauen bei allen Stakeholdern.