Porsche strebt Rückkehr in den Dax an
Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der porsche AG, hat nach dem Abstieg des Unternehmens aus dem deutschen Leitindex Dax den Kurs des Stuttgarter Sportwagenbauers verteidigt und eine baldige Rückkehr angekündigt. „Der Dax wird um eines der wertvollsten deutschen Unternehmen ärmer. Wenn wir die Gesamtmarktkapitalisierung und die Strahlkraft der Marke Porsche betrachten, zählen wir weiterhin zu den großen börsennotierten Unternehmen in Deutschland“, sagte Blume der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ).
Abstieg aus dem Dax und Gründe
Die Deutsche Börse hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass die Porsche AG neben anderen Unternehmen den Kreis der 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen im September verlassen muss. Porsche war nach dem Börsengang vor drei Jahren direkt in den Dax aufgenommen worden. Seitdem hat der Aktienkurs jedoch deutlich nachgegeben.
Blume führte in der FAZ vor allem technische Faktoren als Grund für den Abstieg in den M-Dax der Mittelwerte an. „Die Deutsche Börse berücksichtigt bei der Zusammensetzung des dax nach ihrem Regelwerk nur den frei handelbaren Streubesitz – und dieser ist bei der Porsche AG mit gut zwölf Prozent vergleichsweise gering.“ Im Dax messe man sich mit Unternehmen, die zwar eine geringere Marktkapitalisierung hätten, aber einen deutlich höheren Streubesitz. Aufgrund dieser technischen Faktoren habe es in dieser Runde knapp nicht gereicht. „Mit der neuen Ausrichtung von porsche haben wir die klare Ambition,baldmöglichst in den Dax zurückzukehren“,so blume wenige Tage vor der Leitmesse IAA in München.
Herausforderungen auf internationalen Märkten
Porsche sieht sich derzeit auf den wichtigsten Märkten in den USA und China vor großen Herausforderungen. Blume verteidigte die Strategie der aktuellen Führung, um diese zu bewältigen: „Die Substanz ist kerngesund, das Potenzial von Porsche weiterhin vorhanden. Wir haben eine konsistente Strategie, klare Prioritäten, und wir denken langfristig. Das ist die Grundlage für künftigen Erfolg. Beim Wert des Unternehmens Porsche spielen wir weiter in der ersten Liga.“
Blume verteidigt Doppelrolle bei Volkswagen und Porsche
Blume verteidigte erneut seine Doppelrolle als Vorstandschef des Volkswagen-Konzerns und der Tochtergesellschaft Porsche, die von Aktionärsvertretern und dem Volkswagen-Gesamtbetriebsrat kritisiert worden war. „Die Doppelrolle im Volkswagen-Konzern und bei der Porsche AG bringt beiden Unternehmen viele Vorteile.Sie war von Beginn an bewusst so gesetzt. Ich habe den Anspruch, beide Unternehmen zu einhundert prozent zu führen – in kurzer Zeit haben wir viel erreicht.“ Blume betonte, dass er diese Aufgabe mit großer freude und Leidenschaft ausübe, gleichzeitig sei aber klar, dass diese Doppelrolle nicht dauerhaft angelegt sei. Seinen Abschied von der Porsche-Spitze hatte Blume bereits angedeutet, einen konkreten Zeitpunkt nannte er jedoch nicht.