Reaktionen auf Kurswechsel der Familienunternehmer zur AfD
Der geänderte Umgang des Verbands der Familienunternehmer mit der AfD stößt bei CDU und SPD auf Zustimmung. CDU-Sozialflügelchef Dennis Radtke sagte dem „Handelsblatt", ein drohender Mitglieder- und Einnahmeverlust scheine bei Unternehmern Wirkung zu zeigenReaktionen auf Kurswechsel des Familienunternehmer-Verbands zur AfD
Der Kurswechsel des Verbands der Familienunternehmer im Umgang mit der AfD stößt bei CDU und SPD auf Zustimmung.Der Verband hatte seine Position nach Kritik an einer einladung von AfD-Abgeordneten zu einem Parlamentarischen Abend angekündigt zu überdenken.
Reaktionen aus der CDU
Der Bundesvorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, bewertete die Entwicklung im „Handelsblatt“. „Drohender Mitglieder- und Einnahmeverlust scheint bei Unternehmern zu wirken“, sagte der Europaabgeordnete. Ob der Kurswechsel glaubhaft sei, müssten in erster Linie die Mitgliedsunternehmen bewerten, fügte Radtke hinzu. Er betonte, er freue sich darüber, dass sich viele Mitglieder von der bisherigen Entscheidung distanziert hätten.
Stellungnahme von Thüringens innenminister Maier
Kritik an annäherung an die AfD
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) lobte im „Handelsblatt“ ebenfalls die geänderte Linie des Verbands. Zugleich sprach er von einem „schweren Fehler der Verbandsspitze, sich der afd anzunähern und damit der Normalisierung einer völkisch-nationalistischen Partei Vorschub zu leisten“. Es sei ein „ermutigendes Zeichen“,dass die Mitgliedsunternehmen den Kurs der Präsidentin gestoppt hätten. Demokratie und Weltoffenheit seien wesentliche Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft, diese gelte es zu verteidigen.
Forderung nach klarer Positionierung der Industrie- und Handelskammern
Maier äußerte die Hoffnung, dass sich nun auch die Industrie- und Handelskammern klar zum Umgang mit der AfD positionieren. „In Thüringen verstecken sich beispielsweise die IHKen hinter dem Gebot der parteipolitischen Neutralität, um einer klaren Abgrenzung zur AfD aus dem Weg zu gehen“, sagte der Minister. Die IHK Südthüringen in Suhl zeige sich nach seinen Worten sogar gesprächsbereit, „obwohl die AfD mit ihrem Anti-Euro-Kurs dem exportorientierten Thüringer Mittelstand schweren Schaden zufügen würde“.
Erklärung des Familienunternehmer-Verbands
Der Verband der Familienunternehmer hatte zuvor angekündigt, seine Haltung zur AfD zu überdenken. „Es ist das Gegenteil von dem passiert, was wir wollten“, heißt es in einer erklärung. man habe Abgeordnete der afd zum Parlamentarischen Abend eingeladen, „damit sie auch von uns hören, dass ihr Programm wirtschaftsfeindlich ist und dem Standort Deutschland schadet“. Leider sei öffentlich „der falsche Eindruck entstanden, dass wir die partei stärken wollten“.
Die Verbandsspitze räumte ein: „Wir erkennen an, dass sich diese Einladung als Fehler erwiesen hat und nicht zu dem geführt hat, was wir beabsichtigt haben.“ Man müsse andere Wege der Auseinandersetzung finden,„wie wir der AfD kritisch begegnen und gleichzeitig deutlich machen können,wofür wir stehen“.











