Vorschlag für staatliche Bürgschaften
Um private Investoren stärker an den notwendigen Infrastruktur- und Verteidigungsinvestitionen in deutschland zu beteiligen, schlägt Paul Achleitner, ehemaliger Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, staatliche Kreditbürgschaften als Absicherung vor. In einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ betont Achleitner, dass sich dieses Prinzip bereits in anderen Bereichen bewährt habe. Als Beispiel nennt er das bestehende System der Hermesdeckungen,das in Deutschland zur Absicherung von Exportgeschäften genutzt wird.
Vorteile für den Mittelstand
Achleitner verweist darauf, dass der bundestagsbeschluss zur Lockerung der Schuldenbremse das Interesse internationaler Investoren geweckt habe. Besonders der Mittelstand könne von einer Kreditversicherung nach dem vorbild der hermesdeckungen profitieren, wenn sich die Bedingungen für kreditgeber verbessern. Während große Rüstungsunternehmen neue Aufträge in der Regel problemlos finanzieren könnten, mangele es vielen mittelständischen Zulieferern an günstigem Zugang zu Fremdkapital, insbesondere für den kurzfristigen Ausbau von Produktionskapazitäten.
Risikostreuung durch breite Absicherung
Nach Angaben Achleitners ermöglicht die Vielzahl versicherter Projekte eine breite Risikostreuung. In der Vergangenheit hätten Schadensfälle in der Regel weniger als 1,5 Prozent der staatlichen Gewährleistungen ausgemacht. Achleitner regt daher an, dieses bewährte Prinzip auch auf die aktuell dringend benötigten Infrastruktur- und Verteidigungsinvestitionen zu übertragen. Derzeit berät Achleitner unter anderem den Kreditverwalter HPS, der zum Vermögensverwalter Blackrock gehört.