Zahl der Pflegebedürftigen seit 2014 deutlich gestiegen
Die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland hat sich seit dem Jahr 2014 auf aktuell 5,6 Millionen Menschen verdoppelt. Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten „Report Pflegebedürftigkeit“ des Medizinischen Dienstes hervor. Laut dem Bericht ist auch weiterhin mit einem Anstieg der Zahlen zu rechnen.
Mehr als drei Millionen Pflegebegutachtungen durchgeführt
dem Report zufolge stieg die Anzahl der Pflegebegutachtungen durch den Medizinischen Dienst auf über drei Millionen an. Vor diesem Hintergrund spricht sich der Medizinische Dienst für eine Modernisierung der Pflegebegutachtung aus. Ziel sei es, Versicherten auch zukünftig einen zeitnahen Zugang zu einer bedarfsgerechten pflegerischen Versorgung zu ermöglichen.
Medizinischer Dienst fordert nachhaltige Reformen
Carola Engler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Dienstes Bund, betonte, dass das Thema pflege nunmehr auf der politischen Agenda angekommen sei. Neben einer finanziellen Stabilisierung der Pflegeversicherung seien nachhaltige Reformen notwendig. Insbesondere die Modernisierung der Pflegebegutachtung hin zu einem initialen Fallmanagement sei entscheidend, um eine bedarfsgerechte Versorgungsplanung für Pflegebedürftige sicherzustellen, so Engler.
Viele Versicherte beantragen Pflegeleistungen erst spät
Laut Bericht beantragen die meisten Versicherten Pflegeleistungen erst dann, wenn bereits erhebliche oder schwere Beeinträchtigungen vorliegen. Bei Erstbegutachtungen erhielten demnach 36,1 Prozent der Antragstellenden Pflegegrad 2. Pflegegrad 3 wurde an 12,9 Prozent vergeben, während etwa 3,1 Prozent der Antragstellenden Pflegegrad 4 erhielten. Den höchsten Pflegegrad 5 erhielt ein Prozent der Antragstellenden.