Mehrheit der Deutschen gegen absenkung des Rentenniveaus
Eine große Mehrheit der Deutschen lehnt eine Absenkung des Rentenniveaus unter 48 Prozent der durchschnittlichen Einkommen ab. 76 Prozent der Befragten fänden eine solche Maßnahme falsch, 11 Prozent hielten sie für richtig. das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest unter 1.306 Wahlberechtigten für den „ARD-Deutschlandtrend“, die von Montag bis Mittwoch dieser Woche durchgeführt wurde.
Meinungen nach Parteipräferenz und Altersgruppen
Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien sprechen sich mehrheitlich gegen eine Senkung des rentenniveaus aus. Unter Anhängern der SPD sind es 85 Prozent, bei Anhängern von CDU/CSU und AfD jeweils 79 Prozent. Unter Anhängern der Linken lehnen 70 Prozent eine Absenkung ab, bei Anhängern der Grünen sind es 64 Prozent.
in den Altersgruppen zeigen sich Unterschiede. Bei den 18- bis 34-Jährigen liegt die Ablehnung einer Absenkung des Rentenniveaus bei 57 Prozent. Unter den über 65-Jährigen sind es 86 prozent.
Bewertung weiterer rentenpolitischer Maßnahmen
entwicklung der Renten im Vergleich zu Löhnen
Grundsätzlich würde eine Mehrheit von 69 Prozent ablehnen, wenn Renten künftig weniger stark steigen als die Durchschnittslöhne. 23 Prozent würden eine solche Regelung befürworten.
Renteneintrittsalter und vorzeitiger Ruhestand
Eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre wird von vier von fünf Wahlberechtigten (81 Prozent) als Schritt in die falsche Richtung bewertet. Für 16 Prozent ginge eine Erhöhung des Rentenalters auf 70 Jahre in die richtige Richtung.
Die Einschränkung eines vorzeitigen Renteneintritts ausschließlich auf gesundheitliche Gründe findet geteilte Zustimmung. 48 Prozent der Befragten fänden dies richtig, 47 Prozent lehnten es ab.
Einbeziehung weiterer Berufsgruppen und „Aktivrente“
Breite Zustimmung erhält der Vorschlag, Beamte, Selbstständige und Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen. 83 Prozent der Wahlberechtigten fänden dies richtig, 11 Prozent falsch.
Die Einführung einer sogenannten „Aktivrente“, bei der Rentner, die weiterarbeiten, monatlich bis zu 2.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen können sollen, wird von 78 Prozent der Befragten befürwortet.18 Prozent sehen diesen Vorschlag kritisch.
Parteikompetenz bei der Altersversorgung
Aktuell trauen die wahlberechtigten am ehesten der Union zu, die Altersversorgung in Deutschland zu sichern. 21 Prozent sehen diese Kompetenz bei CDU/CSU, ein Plus von 2 Prozentpunkten im Vergleich zu September.
16 Prozent trauen dies am ehesten der SPD zu, ein Rückgang um 6 Prozentpunkte. anfang September lag die SPD in dieser Frage noch vorn. 14 Prozent sehen die größte Kompetenz bei der AfD, ein Minus von 2 Punkten. 7 Prozent nennen die Linke (-1), 4 Prozent die FDP (+1), 3 Prozent die Grünen (unverändert) und 2 Prozent das BSW (-1). 32 Prozent trauen derzeit keiner Partei zu, die Altersversorgung in deutschland zu sichern, ein Anstieg um 7 Punkte.
Einschätzung des zustands der Altersversorgung
Finanzierbarkeit und Lastenverteilung
Auf den zustand der Altersversorgung in Deutschland blicken die Wahlberechtigten mehrheitlich kritisch. 90 Prozent sind der Meinung,um die langfristige Finanzierbarkeit von Renten und Pensionen stehe es weniger gut oder schlecht.81 Prozent bewerten die faire Lastenverteilung zwischen Menschen, die gut beziehungsweise weniger gut verdienen, als weniger gut oder schlecht. 79 Prozent äußern diese Einschätzung zur fairen Lastenverteilung zwischen Alten und Jungen.
Höhe der Altersbezüge
Auch die Höhe der Altersversorgung wird kritisch gesehen. 78 Prozent der Befragten halten sie für weniger gut oder schlecht.











